Warschau. Bei der europäischen Grenzschutzagentur Frontex ist man sich sicher: seit die EU mit Libyen kooperiert, legen dort weniger „Flüchtlings“boote mit Ziel Europa ab. Die Migranten suchen sich neue Wege in die EU, vor allem über Spanien.
Laut Frontex starteten viele auch von Marokko aus mit Booten, um auf das spanische Festland zu gelangen. Schlepper setzten hier inzwischen bessere Boote ein, die mehr Menschen transportieren könnten. Dies spricht laut Frontex für eine Verlagerung der Fluchtwege, weg von der zentralen Mittelmeerroute zwischen Libyen und Italien.
Seit die EU erreicht hat, daß Schleuser an den libyschen Küsten nicht mehr ungehindert agieren können, legen in Libyen immer weniger „Flüchtlings“boote ab. Die EU unterstützt zusätzlich die libysche Küstenwache durch Trainingsprogramme und Ausrüstung. Die Folge: 2017 kamen laut Frontex „nur“ noch 119.000 Migranten in Italien an. 2016 waren es noch rund 180.000. Dagegen wurden in Spanien 2017 22.900 Illegale registriert, doppelt so viele wie im Jahr zuvor. (mü)