Rom. Die aktuelle „Flüchtlings“krise nimmt Gestalt an. Italien greift jetzt auf mehr oder weniger bewährte Instrumente der Krisenbewältigung zurück, die bereits in Griechenland und der Türkei zur Anwendung kamen. Nun will die italienische Regierung sechs zusätzliche „Hotspots“ einrichten, die die bereits fünf bestehenden entlasten sollen. Sie sollen auf Sizilien, in Kalabrien und auf Sardinien entstehen.
Die sechs Hotspots sollen in Palermo und Syrakus, in Sardiniens Hauptstadt Cagliari sowie in den Städten Crotone, Reggio Calabria und Corigliano Calabro entstehen. Außerdem sind zusätzliche 18 sogenannte „Zentren für Identifikation und Ausweisung” (CIE) in Planung. Ein CIE soll in jeder italienischen Region eingerichtet werden. Dort sollen Migranten, die kein Bleiberecht in Italien haben, bis zu ihrer Abschiebung festgehalten werden.
Die italienische Regierung drängt zugleich die EU zur Finanzierung von Entwicklungsprojekten in Afrika. Das Thema wird bei einem Gipfeltreffen zu Migrationsthemen am Donnerstag in Rom auf der Tagesordnung stehen, an dem sich mehrere von der Flüchtlingsproblematik betroffene europäische Länder sowie afrikanische Transit- und „Flüchtlings“länder beteiligen. (mü)