Berlin. In Deutschland werden immer mehr islamistische Gefährder registriert. Aktuell beobachten die Sicherheitsbehörden 657 gefährliche Personen, denen man einen Terroranschlag zutraut. Insbesondere der in kurzer Zeit zu beobachtende Anstieg gibt Anlaß zur Sorge, Ende Januar waren es erst 570 islamische Gefährder. Hinzu rechnen die Behörden noch 388 „relevante Personen“, also mögliche Helfer und Unterstützer.
Seit Beginn des Syrien-Konflikts hat sich die Zahl der Gefährder laut Bundeskriminalamt (BKA) vervierfacht. Rund 100 der gefährlichen Personen sitzen derzeit in Haft, viele weitere werden polizeilich überwacht. Helfen soll den Ermittlern ein neues Risikobewertungs-System, das bundesweit einheitlich das Gewaltrisiko von Gefährdern einstufen soll. Damit sollen Fehleinschätzungen wie im Fall des Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri verhindert werden.
Auch die Zahl islamistischer Rückkehrer steigt. Nach BKA-Angaben wurden mehr als 920 ausgereiste Personen registriert. Mehr als 70 dieser Personen sollen demnach an Kämpfen beteiligt gewesen sein oder waren in Ausbildungscamps. Etwa 145 der islamistischen Terroristen sind bei Gefechten in Syrien oder im Irak umgekommen. (tw)