Orbán kritisiert SPD-Kanzlerkandidat Schulz: „Er hat eine komplett andere Vorstellung von Europa“

28. Januar 2017
Orbán kritisiert SPD-Kanzlerkandidat Schulz: „Er hat eine komplett andere Vorstellung von Europa“
International
4
Foto: Symbolbild

Brüssel. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat sich mit deutlichen Worten zum bevorstehenden Bundestagswahlkampf 2017 positioniert. Kritisch sieht er dabei insbesondere den voraussichtlichen SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz, der bislang EU-Parlamentspräsident war.

Wörtlich sagte Orbán bei einer Veranstaltung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Brüssel: „Ich respektiere ihn, er ist ein großer Kämpfer. Aber er hat eine komplett andere Vorstellung von Europa als wir: Dieser Kandidat versteht nicht die drei wichtigen Dinge der europäischen Politik: Religion, Nation, Markt. Und der könnte deutscher Kanzler werden – wir sind in einer ernsten Lage.”

Bestätigt sieht sich Orbán dagegen durch die US-Präsidentenwahl und Trumps Maßnahmen gegen die illegale Zuwanderung – auch Ungarn reagierte auf den von Bundeskanzlerin Angela Merkel verursachten Massenzustrom von „Flüchtlingen“ mit einem Ausbau der eigenen Grenzbefestigungen. Orbán: „Er hat gesagt, daß es das Recht aller Nationen ist, ihr eigenes Interesse voranzustellen. Das macht mir Hoffnung.“ Und: „Die Ära des Multilateralismus ist am Ende.” Es sei „höchste Zeit”, den amerikanischen Präsidenten ernst zu nehmen.

Auch mit der „europäischen Utopie“ ging Orbán erneut hart ins Gericht: „Wir haben uns von einer Utopie versklaven lassen. Und diese Utopie heißt: ‚Supra-nationales Europa‘. Das aber ist eine Illusion. Es gibt keine Europäer – es gibt nur europäische Völker.”

Diese allerdings sieht der ungarische Regierungschef in der demographischen Falle. Sein schonungsloser Befund: „Eine Nation, die nicht in der Lage ist, sich selbst zu reproduzieren, hat kein Recht zu existieren.“ Dem Vernehmen nach gab es dafür Raunen und Kopfschütteln im CDU-nahen Publikum in Brüssel.

Bildquelle: https://orbanviktor.hu

4 Kommentare

  1. Claus Ernst sagt:

    Wer das hört, was Herr Schulz so an Erklärungen und Reden in den letzten
    Tagen von sich gegeben hat, der wird unwillkürlich an die Redensart vom
    pfeifen im Walde erinnert. Verhaltensbiologisch ist das nur so zu erklären,
    daß er durch überpointierte Sprüche von seiner Unterlegenheitsangst ablenkt
    und seinen Revieranspruch signalisiert. Allerdings hat die SPD einen ganz
    wichtigen Punkt übersehen, weswegen der neue Kandidat ebenso scheitern wird
    wie seine Vorgänger. Schulz ist die Inkarnation dessen, was Millionen
    Deutsche und Millionen Bürger anderer europäischer Nationen nicht wollen.
    Er ist die Personifizierung einer europäischen Idee, einer europäischen
    Verfassung, die die Menschen mehrheitlich ablehnen. Das verbinden die
    Wähler mit Schulz – und deswegen wird er scheitern.

  2. Kuhn sagt:

    Warum wohl ist Orban bei den meisten Ungarn so beliebt? Weil er zuerst an „sein“ Volk denkt. Aber ich glaube nicht, daß Schulz Kanzler wird. Entweder Merkel beißt ihn weg, dafür würde sie sogar meinen Dank bekommen oder/und „diejenigen, die schon länger hier leben“ haben von seinen Phrasen, seiner Selbstüberschätzung die Nase voll oder er stolpert über seinen Größenwahn. Am besten wären alle drei Dinge zusammen. „Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden……“ Lutherbibel 1912.

  3. Dr. ALTENBURGER sagt:

    Der Deutsche und Kinder ? holt der bzw. sie nicht lieber ein Hund ?

  4. olli sagt:

    „Eine Nation, die nicht in der Lage ist, sich selbst zu reproduzieren, hat kein Recht zu existieren.“

    Statistisch-biologisch und auch historisch gesehen vollkommen richtig!

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert