Damaskus. Der syrische Präsident Assad ist „uneingeschränkt bereit“, mit einer „patriotischen Opposition“ zu verhandeln. Vom Ausland gesteuerte Kräfte und Islamisten sollen jedoch nicht über Syriens Zukunft bestimmen. Auch über seine eigene Zukunft als Präsident könne verhandelt werden. Dies sei jedoch „Sache der Syrer“.
Im Gespräch mit dem russischen Info-Portal „RT Deutsch“ machte Assad am Rande des Besuches einer französischen Parlamentarier-Delegation in Syrien aber gleichzeitig deutlich, daß noch nicht klar sei, wer die „wirkliche Opposition“ im Land sei und ob diese auch am Tisch vertreten sein wird. Eine Regierungsdelegation werde zu den Friedensgesprächen in die kasachische Hauptstadt Astana entsandt.
Als „Opposition“ betrachte er allerdings „nicht jene Vertreter mit Wurzeln in Saudi-Arabien, Frankreich oder Großbritannien. Es sollte die Opposition sein, die über syrische Fragen diskutieren möchte“, zitiert „RT Deutsch“ Assad. Was seine Rolle als Präsident angehe, müßte diese Frage in einem Referendum entschieden werden. Es sei Sache der Syrer, ihren Präsidenten zu wählen. Er werde nicht auf Zuruf aus dem Ausland oder in dessen Interesse seinen Platz räumen. „Wenn ich das Gefühl ausmache, daß mich das syrische Volk nicht mehr als Präsident haben will, dann werde ich es natürlich nicht mehr sein“, sagte Assad.
Kremlchef Putin und der türkische Präsident Erdogan hatten zuvor vereinbart, die Syrien-Friedensverhandlungen Ende Januar in Kasachstan fortzusetzen. Am 29. Dezember hatten die syrische Regierung und die Opposition einen Waffenstillstand geschlossen, der seit dem 30. Dezember in ganz Syrien gilt. Davon ausgeschlossen sind Terrorgruppen wie der IS oder die ehemalige „Al-Nusra-Front“. (mü)
Sehr vernünftig der Mann, aber so gar nicht im Sinne der westlichen Weltbestimmer. Weiter so, Herr Assad.