Libyen-Krieg: Chinesische Zeitung fordert von Rußland härteres Vorgehen

4. Februar 2020
Libyen-Krieg: Chinesische Zeitung fordert von Rußland härteres Vorgehen
International
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Foto: Symbolbild

Peking. Im Fall der zwei im Mai 2019 verschleppten russischen Soziologen (ZUERST! berichtete) fordert die chinesische Zeitung „Sohu“ ein härteres Vorgehen, um die beiden Gefangenen zu befreien.

„Sohu“ reagierte auf einen offenen Brief des Präsidenten der russischen „Stiftung zum Schutz nationaler Werte“, Alexander Malkewitsch, an den libyschen Machthaber Fayez Mustafa al-Sarradsch, in dem er Russe die sofortige Freilassung seiner Mitarbeiter fordert. Diese werden bis heute illegal von Sarradsch-Milizen festgehalten. „Sohu“ schreibt: „Wenn die Behörden in Tripolis die beiden inhaftierten Russen nicht freilassen, kann Moskau auch härtere Maßnahmen ergreifen.“

Laut der chinesischen Zeitung könnte Rußland seine Kriegsschiffe von seinem Stützpunkt in Tartus (Syrien) an die Küste von Tripolis schicken. Dies würde dazu beitragen, die Bewegungsfreiheit der Truppen von Sarradsch zu blockieren.

Darüber hinaus sei auch dank Rußland der derzeit geltende Waffenstillstand in Libyen erreicht worden, so „Sohu“ weiter. Wenn Moskau seine Bemühungen zur Stabilisierung der Lage in Libyen einstellwürde, könnten die Truppen des Sarradsch-Kontrahenten General Chalifa Haftar ihre Offensive gegen die Milizen von Sarradsch fortsetzen. Im Falle einer Seeblockade durch die russische Marine würde dies Sarradsch die Unterstützung von außen nehmen, und der Westen würde die Kontrolle über Libyen vollständig verlieren.

Die Journalisten von „Sohu“ glauben, daß man nur durch härteren Druck auf Machthaber Sarradsch die Freilassung der russischen Geißeln erreichen kann. (CF)

2 Kommentare

  1. Eidgenosse sagt:

    Bin mir nicht klar, was die Position Russlands gegenüber der Türkei ist. Einerseits liefert Russland S400, andererseits funkt Erdogan dauernd dazwischen in Syrien – gegen Russland bzw. Assad. Putin will keinen Konflikt mit der NATO riskieren und genau auf diesem schmalen Brett wandelt Erdogan – immer die NATO im Rücken für einen möglichen Bündnisfall. Der Kerl ist echt widerlich.

  2. Johann Ohneland sagt:

    China hat einen schwachen Punkt Erdogans ausgemacht

    Auf Veranlassung von Trump hat Erdogan gerade die syrische Armee in Syrien angegriffen. Aber die Russen gehen nicht in diese von den USA aufgestellte Falle.
    Zuvor hatte Erdogan seine IS-Terroristen von Syrien nach Libyen verschifft,
    weil er dort große Beute machen will. Wenn Russland nun Erdogan in Libyen eine Niederlage beibringt, können die USA nicht direkt eskalieren. Russland kann so den Weltfrieden sicherer machen. Peking hat das erkannt.

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