Größenwahn und Geschichtsklitterung: Kaczyński will jetzt auch von Rußland Entschädigung

29. Januar 2020
Größenwahn und Geschichtsklitterung: Kaczyński will jetzt auch von Rußland Entschädigung
International
4
Foto: Symbolbild

Warschau. Mit der politischen Führung Polens gehen offenbar wieder einmal Größenwahn und Realitätsverlust durch. Jetzt hat der Chef der polnischen nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jarosław Kaczyński, in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung von Rußland und Deutschland gleichermaßen eine Entschädigung für den Zweiten Weltkrieg gefordert.

Kaczyński verweist dabei auf die historische Wahrheit, für die sich seine Regierung angeblich einsetzt, und macht deutsche Besatzungsverbrechen geltend. Auch die Sowjets hätten Tausende Polen umgebracht oder verschleppt. Die für Polen wenig rühmliche Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges, zu der die anhaltende Diskriminierung und Drangsalierung der deutschen Minderheit schon ab den zwanziger Jahren in Polen gehört, erwähnte Kaczyński allerdings nicht.

Bei seinen Entschädigungsforderungen machte der PiS-Chef einen Unterschied zwischen Deutschland und Rußland. In Berlin gebe es eine demokratisch gewählte Regierung, dort gälten Recht und Moral. „Von Rußland kann man das nicht behaupten. Sie haben recht: Auch Rußland müßte zahlen. Aber ich glaube nicht, daß unsere Generation es noch erleben wird, daß Moskau sich seiner Verantwortung stellt. Sicher ist nur: Unsere Forderungen haben kein Verfallsdatum!“, erklärte Kaczyński der „Bild“-Zeitung.

Die deutsche Bringschuld bezifferte er auf 850 Milliarden Euro. Berlin hat allerdings ebenso wie Moskau wiederholt alle Zahlungen abgelehnt. In Moskau reagierte jetzt der Duma-Abgeordnete Alexej Tschepa auf die Reparationsforderungen. Ihm zufolge waren die Ausgaben der Sowjetunion für den Wiederaufbau in Polen höher als das gesamte polnische Bruttoinlandsprodukt.

„Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat die Sowjetunion kolossale Mittel in den Wiederaufbau von Eisenbahnverbindungen, in Polens ganze Infrastruktur investiert, während unsere Menschen (Anm. d. Red.: Sowjetbürger) unter Hunger litten… Wenn man das alles zusammennimmt, wenn man das finanziell darstellt, so wird das Bruttoinlandsprodukt von Polen die damaligen Ausgaben nicht decken können“, sagte Tschepa. (mü)

4 Kommentare

  1. Tristan sagt:

    Russland hat nicht weniger Leichen im Keller, als England, USA und Polen.

    • hans sagt:

      nimm Frankreich auch mit dazu…….
      nur leider werden diese „Leichen“ niemals an die Öffendlichkeit kommen.

      Dann müssten ja alle diese zugeben das sie ihre Bevölkerung und uns maßlos belügen.

  2. Bernd Sydow sagt:

    Das Potsdamer Abkommen vom August 1945 sprach der Republik Polen die deutschen Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie (mit Ausnahme von Nord-Ostpreußen) zu. Wie viele Milliarden Euro dürften diese Gebiete nach heutigem Stand wohl wert sein? Auch das ist jedenfalls eine riesige Entschädigung seitens der BR Deutschland! Die Vertreibung der verbliebenen Ostdeutschen aus ihrer angestammten Heimat – ein großer Teil von ihnen war vorher vor der Roten Armee geflohen – war eindeutig völkerrechtswidrig.

    Es ist zudem ein Märchen, daß der Angriff der Deutschen Wehrmacht auf Polen sozusagen „aus heiterem Himmel“ erfolgte. Schon etliche Wochen davor setzte von polnischer Seite eine Hetzkampagne unter dem Motto „Auf nach Berlin!“ gegen Deutschland ein. Zur historischen Wahrheit gehört auch, daß die Ostdeutschen in Westpreußen und dem Posener Land, was beides ab 1919 nun polnisch war, vom polnischen Staat dermaßen schikaniert wurden, daß viele von ihnen diese ihre Heimat verließen.

    Die jetzigen polnischen Reparationsforderungen an Deutschland sind in keiner Weise gerechtfertigt und müssen aus diesem Grund konsequent zurückgewiesen werden!

    • wana sagt:

      Das Potsdamer Abkommen vom August 1945 sprach der Republik Polen
      nur das hat eine grawirenden harken

      Das Potsdamer Abkommen ist kein völkerrechtlicher vertrag,sondern eine Private Vereinbarung der 4 Siegermächte.

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.