Einheimischen-Proteste zeigen Wirkung: Griechische Regierung will Migrantenlager schließen

27. Januar 2020
Einheimischen-Proteste zeigen Wirkung: Griechische Regierung will Migrantenlager schließen
International
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Foto: Symbolbild

Athen. Nach anhaltenden und umfassenden Protesten der örtlichen Bevölkerung hat die griechische Regierung jetzt beschlossen, das völlig überfüllte Migrantenlager von Moria auf der Insel Lesbos sowie vier andere Lager auf den Inseln Chios, Samos, Leros und Kos zu schließen. „Wir werden diese Lager bis zum Sommer 2020 schließen“, erklärte Migrationsminister Notis Mitarakis im Staatsfernsehen (ERT).

Die Lager sollen durch Abschiebezentren ersetzt werden, die als geschlossene Anstalten organisiert werden. Das Asylverfahren soll beschleunigt werden. Wer keine Aussicht auf Asyl hat, soll in die Türkei abgeschoben werden. Dies hatte die EU mit der Türkei 2016 vereinbart.

„Wir warten ab, was in der Realität passiert“, sagte der Bürgermeister von Samos Hauptortschaft Vathy, Georgios Stantzos, der dpa. Die Skepsis ist nachvollziehbar, denn die Regierung in Athen hatte bereits im Herbst 2019 die Schließung der Lager angekündigt. „Bisher ist nichts geschehen“, fügte der Bürgermeister hinzu. In und um die Lager der Inseln harren derzeit mehr als 40.000 Migranten aus.

Erst am Vortag waren wieder Tausende Einwohner der griechischen Inseln auf die Straßen gegangen. Sie forderten, daß die Migranten nach ihrer Registrierung zum Festland gebracht und dann in der EU verteilt werden. Die Geschäfte und Behörden der Inseln blieben am Mittwoch im Zuge des Protestes geschlossen. Die Lage bleibt explosiv. (mü)

Ein Kommentar

  1. Aspasia sagt:

    Wie naiv kann man sein! In die Türkei abschieben? Und das noch glauben? Die Türkei wird wird Milliarden von Deutschland fordern.
    Abgesehen davon werden die Migranten sich mit rot/grüner Hilfe natürlich ganz woanders hin absetzen, dahin, wo sie bis zu ihrem Lenbensende fürstlich alimentiert werden.

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