„Unwort des Jahres“ gekürt: Ein elitärer Zirkel betreibt politisch korrekte Volkserziehung

17. Januar 2020
„Unwort des Jahres“ gekürt: Ein elitärer Zirkel betreibt politisch korrekte Volkserziehung
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Das neue „Unwort des Jahres“ heißt „Klimahysterie“. Mit dem Ausdruck würden „Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung diffamiert und Debatten diskreditiert“, begründete die Jury – fünf Privatpersonen aus dem linksliberalen Milieu – ihre Entscheidung. Das Wort pathologisiere das zunehmende Engagement für den Klimaschutz pauschal „als eine Art kollektiver Psychose“.

Allerdings: die sogenannte „Jury“ ist alles andere als repräsentativ. Die „Bild“-Zeitung beschrieb sie jetzt als „vier Sprachwissenschaftler und ein[en] Journalist, die einmal im Jahr ehrenamtlich Sprachpolizei spielen. Nach dem Motto: Hört her, Bürger, das Sprach-Komitee hat entschieden, dieses Wort ist ab jetzt tabu!“

Mit ihrer elitären Begriffskür betrieben die Jury-Mitglieder genau das, was sie anderen vorwerfen: „Sie diffamieren und diskreditieren alle Bürger, die sich an den radikalen Auswüchsen der Klimaschutz-Bewegung stören,“ schreibt die „Bild“-Zeitung.

Und: unter den „Unwörtern“ der letzten 15 Jahre befinde sich kein einziger Begriff, „der dem linken politischen Spektrum entstammt“.

Tatsächlich lautete lautete das Unwort 2017 „alternative Fakten“, 2016 fiel die Wahl auf „Volksverräter“. 2015 war das Unwort „Gutmensch“, 2014 „Lügenpresse“ und 2018 „Anti-Abschiebe-Industrie“.

Für die „Bild“-Zeitung ist die jährliche Unwort-Kür deshalb wie folgt zu werten: „Nicht als bedachte Warnung aus der Wissenschaft, sondern als politisch motivierte Kampagne“ und: „Nicht für die Versachlichung von Debatten, sondern für ihre Einschränkung“. (rk)

Bildquelle: Pixabay/robynm

Ein Kommentar

  1. Petersilie sagt:

    Wer das Klima verändern möchte, der kann „vor der Haustür“ anfangen. Das Kleinklima und eine Klimaverbesserung in diesem Umfang sind machbar Herr Nachbar.

    Gartenbegrünung statt Steinzeitmodelle, Hauswandbegrünung statt Fassadenschau, Filteranlage für den Kaminofen statt Holzkaminstinkerei, freiwilliger Böllerverzicht zu Silvester statt vorsätzlicher Luftverpestung und fahrlässiger Brandstift von Wohnungen für Mensch und Tier, freiwilliger Verzicht von stundenlangen Motorradrundfahrten am Wochenende, Umstieg von Kohlegrills auf Gasgrills, freiwilliger Verzicht von Osterfeuern.

    Die Freiheit zu positiven Einzelentscheidungen ist da, warum machen nicht mehr Menschen davon Gebrauch?

    Klimahysterie ist aus meiner Sicht kein Unwort. Falsch gewählt!

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