Kein Interesse an political correctness: Züricher Polizei darf Täter-Nationalität wieder nennen

15. Januar 2020
Kein Interesse an political correctness: Züricher Polizei darf Täter-Nationalität wieder nennen
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Zürich. Klare Absage an die political correctness: das Zürcher Kantonsparlament hat jetzt dafür gestimmt, daß die Polizei in Pressemitteilungen die Nationalität von Tatverdächtigen wieder nennen darf. Die Abgeordneten schlossen sich einem entsprechenden Vorschlag der Regierung an. Ende 2017 hatte der zuständige Stadtrat Richard Wolff von der linken Alternativen Liste (AL) angeordnet, die Behörden dürften nur noch auf Presseanfrage Angaben zur Herkunft oder Nationalität machen.

Die Schweizerische Volkspartei (SVP) hatte den Entscheid 2017 nachdrücklich kritisiert und eine Volksinitiative auf den Weg gebracht. Darin forderte die SVP allerdings nicht nur die Nennung der Nationalität, sondern auch, ob der Verdächtige ausländische Wurzeln habe. Daran bestehe ein öffentliches Interesse, argumentierte sie.

So weit wollte der Kantonsrat allerdings nicht gehen. Er stimmte für einen Gegenvorschlag der Regierung, der nur vorsieht, daß die Zürcher Polizei künftig neben Alter und Geschlecht auch die Nationalität nennen solle – ohne den eventuellen Migrationshintergrund.

Falls die SVP mit diesem Votum einverstanden sei und ihre Volksinitiative zurückziehe, werde der Regierungsvorschlag automatisch Gesetz, heißt es aus Zürich. (mü)

Bildquelle: Wikimedia/Me/gemeinfrei

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