Wieder Lügen aus dem Weißen Haus: Angeblich „akute Gefahr“ zwang zur Liquidierung Soleimanis

8. Januar 2020
Wieder Lügen aus dem Weißen Haus: Angeblich „akute Gefahr“ zwang zur Liquidierung Soleimanis
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Die offizielle Begründung Washingtons für die vorsätzliche Ermordung des iranischen Generals Soleimano lautet, es habe akute Gefahr bestanden. So erklärte US-Außenminister Pompeo, durch die Tötung sei eine „unmittelbar bevorstehende“ Gefahr für Hunderte abgewendet worden.

Doch dafür gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Die für ihre Arbeiten über das Terror-Netzwerk „Islamischer Staat“ (IS) preisgekrönte New York Times-Journalistin Rukmini Callimachi berichtet unter Berufung auf US-Regierungs-Mitarbeiter vielmehr, daß die Beweislage allenfalls „hauchdünn“ und von akuter Gefahr keine Rede gewesen sei.

Präsident Trumps Gegner aus dem demokratischen Lager ziehen bereits Vergleiche zur erlogenen Begründung – Saddam Husseins angeblicher Besitz von Massenvernichtungswaffen – für den Einmarsch der USA in den Irak 2003 unter Präsident George W. Bush. Nancy Pelosi, die Sprecherin des Repräsentantenhauses, erklärte, die Tötung Soleimanis werfe „ernsthafte und drängende Fragen über das Timing, die Ausführung und die Begründung der Entscheidung der Regierung auf“. (mü)

Bildquelle: Wikimedia/Matt H. Wade @thatmattwade/CC BY-SA 3.0 (Bildformat bearbeitet)

4 Kommentare

  1. Eidgenosse sagt:

    Naja – Pelosi – die würde noch ganz anders Krieg führen wenn sie könnte.

  2. Mark sagt:

    Ja, eine Gefahr war der General bestimmt. Nämlich eine Gefahr für die Machtstellung der Westmächte und deren schmutzigen Geschäfte ihrer bewaffneten Außenpolitik. D.h. eine dauerhafte Befriedung in den Regionen des Nahen und Mittleren Ostens wäre das Schlimmste, was den USA passieren könnte – Geschäft ist schließlich Geschäft. Und dabei kann man Leute wie einen General Soleimani einfach nicht gebrauchen…

  3. Bernd Sydow sagt:

    Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß Trump von den Hardlinern in seiner und jenen in der israelischen Regierung zur Ermordung von Soleimano gedrängt wurde (Israel ist der Todfeind des Iran). Als Antwort darauf hat der Iran nun Raketen auf US-Stützpunkte im Irak abgefeuert, wodurch jedoch keine US-Soldaten und/oder US-Zivilisten getötet wurden. Die anschließende Rede Trumps an die US-amerikanische Nation kann als relativ moderat bewertet werden.

    Bleibt zu hoffen, daß die weitere Entwicklung nicht so verläuft wie seinerzeit jene nach dem tödlichen Attentat auf den österreichischen Thronfolger durch einen serbischen Terroristen, das den 1. Weltkrieg auslöste.

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