Österreichische Muslime enttäuscht: Schwarz-Grün hält am Kopftuchverbot fest

7. Januar 2020
Österreichische Muslime enttäuscht: Schwarz-Grün hält am Kopftuchverbot fest
National
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Foto: Symbolbild

Wien. Bei Ausländern und Zuwanderungs-Lobbyisten in Österreich herrscht Ernüchterung: denn das Programm der künftigen schwarz-grünen Regierung unter Kanzler Sebastian Kurz sieht nicht nur das Beibehalten des von der Vorgängerregierung beschlossenen Kopftuchverbotes, sondern seine Ausweitung vor. Künftig soll das Verbot für Mädchen bis zum Alter von 14 Jahren gelten.

Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) macht aus ihrer Enttäuschung kein Hehl und hat erklärt, man hätte sich von der Regierungsbeteiligung der Grünen einen „menschenrechtlichen Kurs“ und die Verteidigung der Gleichbehandlung erwartet. Stattdessen ziehe sich eine „feindselige Haltung“ gegenüber Muslimen als roter Faden durch das Programm, so IGGÖ-Präsident Ümit Vural.

Farid Hafez, Politikwissenschafter an der Uni Salzburg und Herausgeber des „Jahrbuchs für Islamophobieforschung“ (!), sieht es ähnlich: „Es wurde da quasi ein türkis-blaues Programm übernommen.“ Viele Muslime, diagnostiziert er, hätten die Grünen gewählt, da sie eine eindeutig antirassistische Partei seien. „Da gibt es schon eine gewisse Entrüstung unter diesen Menschen.“

Der österreichische Grünen-Chef Werner Kogler rechtfertigte die Zustimmung zum Kopftuchverbot unterdessen damit, die Grünen wollten nicht, daß „bestimmte Gruppen an den Rand gedrängt werden“. (mü)

2 Kommentare

  1. Mark sagt:

    Wozu diese Kopftücher und Verschleierungen in Europa gut sein sollen, kann ohnehin niemand erklären. Denn mit Religiosität haben diese Bekleidungsstücke in Wirklichkeit wenig zu tun, allenfalls mit Gewohnheiten. Der Ursprung solcher Kleidung mit langen Gewändern und Verschleierung von Kopf und Gesicht liegt in den Regionen begründet, in denen sie von je her getragen werden, nämlich Nordafrika und im Nahen Osten. Sinn und Zweck war der Schutz vor der extremen Sonneneinstrahlung und vor Sandstürmen. Aus keinem anderen Grund wird dort solche Bekleidung verwendet, und diese gab es dort auch schon lange, bevor ein Prophet Mohammed den Islam ausrief.

  2. josef eisele sagt:

    das geht ja gar nicht…

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