Nach Messerstich auf Helfer: Mindestens 2000 Bürger folgen national gesinntem Protestaufruf

3. Januar 2020

Aue/Bad Schlema. Ein bemerkenswerter, auch überregional vielbeachteter Erfolg: nach dem Messerstich eines 53jährigen Syrers auf einen deutschen Helfer während einer Weihnachtsfeier im Pfarrhaus von Aue-Bad Schlema (Erzgebirge) folgten mindestens 2000 Menschen dem Protestaufruf des örtlichen NPD-Stadtrats Stefan Hartung.

Hartung selbst sieht den Kundgebungserfolg in einer Erklärung als Ausdruck dessen, daß die Demonstranten „die jüngsten Entwicklungen hinsichtlich der Überfremdungssituation und den Gewalttätigkeiten aus dem Bereich der ‚Neubürger‘ strikt ablehnen und sich stattdessen lieber ihr friedliches Erzgebirge bewahren möchten“.

Am Ende der Kundgebung, die ohne Zwischenfälle verlief, wurde gemeinschaftlich das erzgebirgische „Steigerlied“, „Deitsch un frei“ sowie die deutsche Nationalhymne angestimmt.

Kirchenvertreter ließen es sich im Vorfeld der Veranstaltung nicht nehmen, gegen Hartungs Demo-Aufruf zu hetzen. Sie hielten es angesichts des gewalttätigen Übergriffs auf den durch den Messerstich verletzten Helfer für geboten, zu einem „Friedensgebet“ aufzurufen und sich nach Kräften von Hartung und seiner Protestkundgebung zu distanzieren.

Distanziert hat sich auch die AfD. Deren sächsischer Landesvorsitzender Jörg Urban warnte vor einer angeblichen „Honigtopffalle“ der NPD, der die Partei keineswegs durch eine Beteiligung an der Protestkundgebung auf den Leim gehen dürfe. Demzufolge nahmen an der Kundgebung auch örtliche Bürgerinitiativen und radikal rechte Kleinparteien wie der „III. Weg“ teil, während die AfD demonstrativ auf Tauchstation blieb. (rk)

5 Kommentare

  1. rb sagt:

    … während die AfD demonstrativ auf Tauchstation blieb. Auf jedem Falle richtig, ein AfD-Zeichen dort und Politik, Medien bis zum Bundespräsidenten wären tagelang im „Ausnahmezustand“ gewesen, da wäre auch die „Klimakatastrophe“ in den Hintergrund getreten.

  2. Irrsinn made in Germoney sagt:

    Ich bin nicht Wählerin von NPD, aber es sollte nicht um Parteien-Gezänk gehen, sondern um die Sache.
    Tatsache ist – die Tat ist zu verurteilen, egal wen das Messer getroffen hat und wer zum Protest aufgerufen hat.

  3. Monarchist sagt:

    Radikale rechte Kleinparteien?? Die AfD schießt sich mit solchen Aussagen selbst ins Knie. Der „III Weg“ ist meiner Ansicht nach im Wortsinn keinesfalls radikal.

    Ein paar patriotische Parteien mehr wären gut für Deutschland.

  4. Dieter Fiedler sagt:

    Ich kann nun als AfD Mitglied nicht verstehen, daß sich die AFD daran nicht beteiligt

  5. Petersilie sagt:

    Beten heißt nach meiner Überzeugung, das Problem bestmöglichst zu verdrängen, ohne es direkt anzugehen. Letztlich gewährte man Hingerichteten auch Gebete, weil die eben nichts ändern.

    Deutschland muss sich m. E. von dem Gottesstaat lösen, der mit der Förderung von Armutszufuhr die Probleme noch verschlimmert und sich den richtigen Fragen nicht stellt.

    Das ist Management by Problemverdrängung, banal gesagt Selbstverarschung.

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