Wegen rechter „Jugendsünde“ eines Parteimitglieds: Magdeburger „Kenia-Koalition“ droht zu platzen

18. Dezember 2019
Wegen rechter „Jugendsünde“ eines Parteimitglieds: Magdeburger „Kenia-Koalition“ droht zu platzen
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Magdeburg. Man glaubt es kaum: die sogenannte „Kenia-Koalition“ in Sachsen-Anhalt droht jetzt zu scheitern, weil der CDU-Kreispolitiker Robert Möritz vor Jahren als Ordner an einer rechtsradikalen Veranstaltung mitgewirkt hat. Weil sich die CDU bislang weigert, sich formell von Möritz zu distanzieren, droht die SPD mit dem Ende des Bündnisses.

„Belastend“ kommt hinzu, daß Möritz zudem im Verein „Uniter“ war, dem Verbindungen ins rechte Milieu vorgeworfen werden. Am Sonntag erklärte Möritz nach Angaben des CDU-Landesverbandes seinen Austritt aus dem Verein.

Möritz´ Kreisverband Anhalt-Bitterfeld will aus der Vergangenheit des Parteifreundes keine Konsequenzen ziehen. Nach einer Sondersitzung erklärte der Kreisverband am Freitag, Möritz habe angegeben, er sei zum Zeitpunkt der rechten Demonstration 19 Jahre alt gewesen, „politisch nicht gefestigt“ und habe sich mit Sympathisanten der rechtsradikalen Szene umgeben. Aus „falsch verstandener Loyalität“ sei er der Bitte dieser Leute nachgekommen, die Demo zu begleiten. Das sei ein Fehler gewesen.

Der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Anhalt-Bitterfeld, Matthias Egert, bestätigte in der „Mitteldeutschen Zeitung“ auch, daß Möritz ein Tattoo trage, das die sogenannte Schwarze Sonne zeigt, aber: „Herr Möritz hat erklärt, daß er diese Bedeutung damals nicht kannte. Er trägt das Symbol aus Interesse an der keltischen Mythologie.“

Der CDU-Kreisvorstand sprach Möritz ohne Gegenstimme das Vertrauen aus. Der Generalsekretär der Landes-CDU, Sven Schulze, verteidigt die Entscheidung. SPD und Grüne reagierten empört. (rk)

Bildquelle: Wikimedia/Olaf Kosinsky/CC BY-SA 3.0 de (Bildformat bearb.)

3 Kommentare

  1. Eidgenosse sagt:

    Man könnte fast wetten, dass der Herr Möritz aus der CDU fliegt. Eine Partei, die auch gewählte Ortsvorsteher der NPD wegfegt und sowieso alles was „rechts“ zu sein scheint bekämpft, bereit ist zur Sippenhaft, der lässt auch einen Möritz nicht in der Partei.

    • Bernd Sydow sagt:

      Das ist um so mehr wahrscheinlich, als Bundesinnenminister Seehofer nun die Jagd auf „Rechtsextreme“ im öffentlichen Dienst eröffnet hat.

      Was würde aber geschehen, wenn Herr Moritz als Tattoo ein Swastika – rechtsdrehendes Hakenkreuz und indisches Glückssymbol – tragen würde? (Nicht nur) bei der CDU und den staatshörigen Medien wäre der Teufel los!

      • Irrsinn sagt:

        Mit Jugendsünden (wie z.B. Polizisten steinigen) kann man nur bei Grünen Kariere machen.
        Denn linke Gewalt ist gut und rechtes „Ordnung machen“ ist schlecht…

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