Wegen eines „anti-türkischen Untertons“: Wien verzichtet auf Jan-Sobieski-Denkmal

28. November 2019
Wegen eines „anti-türkischen Untertons“: Wien verzichtet auf Jan-Sobieski-Denkmal
International
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Foto: Symbolbild

Wien. Eigentlich solle am Wiener Kahlenberg ein Denkmal zur Erinnerung an den Beitrag des polnischen Königs Jan Sobieski und seines Reiterheeres zur Befreiung von der türkischen Belagerung im Jahre 1683 entstehen. Schon vor Jahren erfolgte der erste Spatenstich, durch Spendensammlungen ging viel Geld für das Projekt ein, und der Sockel wurde bereits errichtet (und von Linksextremisten mit Farbe beschmiert).

Schon im September traten wegen des geplanten Denkmals erste Spannungen zwischen Wien und Warschau auf. Der österreichische Bundespräsident Van der Bellen und der polnische Präsident Duda versicherten, man sei wegen des Denkmals in „Verhandlungen“ – bis der Denkmalbeirat der Stadt Wien den Entwurf endgültig ablehnte. Dort wird geargwöhnt, daß das Denkmal einen „anti-türkischen Unterton“ haben könnte. Das Monument in seiner ursprünglich geplanten Form wird es in Wien nun nicht geben.

Der Urheber des Denkmals, der polnische Professor Czesław Dźwigaj, zeigte sich überrascht von der Haltung der Wiener Behörden. Die Statue, so der Bildhauer, sei teilweise realistisch und teilweise abstrakt. Aber es gebe nirgendwo einen Halbmond, keine türkischen oder islamischen Symbole. Dźwigaj erinnerte auch daran, daß es in Wien bereits zwei Denkmäler der tatarischen Kavallerie gibt, die seinerzeit in der Schlacht um Wien zusammen mit Jan III. Sobieski kämpfte.

Das Denkmal soll nun im polnischen Krakau errichtet werden. Wien und Krakau wollen gemeinsam einen internationalen Wettbewerb ausschreiben, der für ein „den heutigen Standards und dem Kahlenberg entsprechendes neues Design“ sorgen soll. (mü)

3 Kommentare

  1. Rolf sagt:

    Wenn Europa sich gegen türkische Aggression und Invasion wehrt, ist das vom ganzen Ansatz her „anti-türkisch“ – es richtet sich nunmal gegen die türkischen Eindringlinge. Wie kann man da von „Untertönen“ reden. Da hat wohl jemand kalte Füße bekommen oder hinter den Kulissen Druck ausgeübt.

  2. Denken ist nicht verboten... sagt:

    1683 hat Sobieski noch Wien gerettet, inzwischen ist Wien „gefallen“ und undankbar.

    In Krakau wäre für das Denkmal damaligen Siegers von Wien (und Mahnmal für die europäische Gegenwart) sowieso der bessere Platz – die Polen sind auf Sobieski stolz und auch keine linke Chaoten, d.h. werden nicht mal den Sockel beschmieren.

  3. Pack sagt:

    So viel hündische Unterwürfigkeit freut den Eroberer!
    Sie zeigt ihm, wie erfolgreich seine Politik ist.
    Oder Dankbarkeit lebt maximal 346 Jahre …
    Ich empfehle: Prinz Eugen und Belgrad …
    Es ist erstaunlich, wie oft uns noch erzählt wird, die Beitrittsverhandlungen zur EU würden abgebrochen. In Wirklichkeit zahlt man Erdogan jährlich Milliarden und läßt sich von ihm auf der Nase ‚rumtanzen!

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