Trotz Zwangsgebühren: Reichweite der GEZ-Medien stürzt ins Bodenlose

22. November 2019
Trotz Zwangsgebühren: Reichweite der GEZ-Medien stürzt ins Bodenlose
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. ARD und ZDF sind gerade wieder einmal dabei, sich ihre Zwangsgebühren, die vom Bürger zu entrichten sind, zu erhöhen – dabei war die Rundfunkgebühr noch nie so fehl am Platz wie derzeit. Denn: die Reichweite der Gebührensender ist im freien Fall – aber zahlen soll jeder, der auch nur potentiell einen Rundfunk- oder Fernsehempfänger in seiner Wohnung aufstellen kann.

Eine Studie von David A. F. Levy, Rasmus Kleis Nielsen und Anne Schulz vom Reuters Institute for the Study of Journalism der Oxford University kam erst vor kurzem zu dem Ergebnis, daß ARD, ZDF und Deutschlandfunk insbesondere unter jüngeren Zuschauern keinen Blumentopf mehr gewinnen. Die Konsumenten der Öffentlich-Rechtlichen sterben schlicht und einfach weg.

Jetzt legte das Online-Portal „Science Files“ („Kritische Sozialwissenschaften“) mit aktuellen Zahlen nach und konnte den galoppierenden Reichweitenverlust Öffentlich-Rechtlichen bestätigen. Er ist vor allem bei den 14 bis 49jährigen Zuschauern eklatant.

Dargestellt an einem repräsentativen Tag – dem 12. November –, war der Marktanteil von ARD und ZDF demnach nie höher als 23,4 %, d.h. die öffentlich-rechtlichen Sender erreichen zu keinem Zeitpunkt mehr als ein Viertel der Zuschauer, die zum jeweiligen Zeitpunkt vor dem Fernseher saßen. In absoluten Zahlen gesprochen, ist die Zahl der Zuschauer, die sich für das Angebot von ARD und ZDF interessieren, zu keinem Zeitpunkt höher als 5,23 Millionen – von insgesamt rund 38 Millionen gebührenpflichtigen Haushalten.

Besonders schlecht schneiden „ideologielastige“ Sendungen ab. So erreichte die Sendung „Warum wir hassen“, die das ZDF zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr ausgestrahlt hat, gerade einmal 420.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren und 1,56 Millionen aller Zuschauer. Das entspricht Marktanteilen von 4,5 % bzw. 5,1 %. Ein Fiasko. Mehr Zuspruch verzeichnen durch die Bank „unpolitische“ Sendungen – die Hitliste wird angeführt von „In aller Freundschaft“ (21.05 Uhr: 5,23 Millionen Zuschauer), gefolgt von „Tierärztin Dr. Mertens“ (20.15 Uhr: 4,56 Millionen Zuschauer) und den „Rosenheim Cops“ (19.30 Uhr: 4,28 Millionen Zuschauer). (se)

2 Kommentare

  1. Leon Müller sagt:

    Sehr gut recherchiert! Danke!

  2. Olsen sagt:

    Warum zahlen die Deppen dann noch? Sofort einstellen!

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