Moskau kritisiert erneut US-Truppen in Syrien: „De facto von den US-Streitkräften besetzt“

16. Januar 2018
Moskau kritisiert erneut US-Truppen in Syrien: „De facto von den US-Streitkräften besetzt“
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Damaskus. Das russische Außenministerium hat erneut bekräftigt, daß die fortdauernde Anwesenheit amerikanischer Truppen in Landesteilen Syriens illegal sei, und in diesem Zusammenhang deren Abzug sowie ein Ende aller Zugangsbeschränkungen für humanitäre Konvois zum Flüchtlingslager Rukban im Gebiet Al-Tanf gefordert. Dem russischen Außenamt zufolge halten die US-Streitkräfte dieses Gebiet de facto besetzt.

In einer Erklärung aus Moskau heißt es dazu ausdrücklich, daß „die Souveränität, territoriale Integrität und Unabhängigkeit Syriens bei der Durchführung humanitärer Lieferungen und der Einhaltung des humanitären Völkerrechts geachtet werden muß”.

Das fragliche Flüchtlingslager Rukban befindet sich im 55 Kilometer langen Gebiet um Al-Tanf an der syrisch-irakischen Grenze. Das Gebiet wird laut der Erklärung des russischen Außenministeriums „de facto von den US-Streitkräften besetzt”, die den rechtmäßigen Behörden Syriens den Zugang zu diesem Territorium verweigern. Außerdem werde die Ausbildung von Kämpfern der illegalen syrischen bewaffneten Gruppierungen in den US-Hochburgen in dieser Region fortgesetzt.

 

Bereits zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium die USA beschuldigt, daß sie in Al-Tanf militante Gruppen ausbildeten, einschließlich solcher, die Seite an Seite mit der Terrormiliz „Islamischer Staat“ kämpften, und hatte darauf hingewiesen, daß eine Reihe von Angriffen auf syrische Regierungstruppen von diesem Gebiet ausgingen. Auch die US-Truppen griffen bereits syrische Streitkräfte und ihre Verbündeten außerhalb des besetzten Gebietes an und argumentierten, daß sie eine Bedrohung für das US-Kontingent darstellten.

 

Im Lager Rukban befinden sich schätzungsweise 60.000 syrische Flüchtlinge, die unter schwierigen Bedingungen leben, da es ihnen an Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung mangelt. Moskau kritisiert, daß die USA nach wie vor eine einseitig deklarierte Grenze für humanitäre UN-Konvois aufrechterhalten, die versuchen, vom syrischen Territorium aus nach Rukban zu gelangen. Im übrigen sei die amerikanische Behauptung, daß ihre Truppen in Syrien präsent seien, um den Terrorismus zu bekämpfen, nicht überzeugend und könne den Angriff auf die syrische Souveränität in keiner Weise rechtfertigen. (mü)

3 Kommentare

  1. Eidgenosse sagt:

    Nachdem Putin einen Teil der Russischen Truppen abgezogen hat, muss er sich nun nicht wundern, dass die Amis, die sich einen feuchten Dreck um Völkerrecht scheren, in dieses Vakkum vorstossen.
    Dieser Konflikt in Syrien wurde von Anfang an von den USA inszeniert – darüber besteht kein Zweifel. Wer diesen Konflikt beenden will, muss die Amis dort rauswerfen und die Türken noch dazu, überhaupt alle, die in Syrien nichts zu suchen haben ausser der Schutzmacht Russland.

  2. Sack sagt:

    Wer sich das „Recht“ ‚rausnimmt jedes Land zu besetzen, solange die nicht zurückschlagen können, macht das auch in Syrien …

  3. Fernglas sagt:

    Mir wäre es lieber, die Amerikaner würden hier in Deutschland ihren Krempel einpacken und mitsamt ihren Presse-und Politlobbyisten verschwinden. Sie haben dem deutschen Volk in den letzten 100 Jahren genügend Schaden zugefügt.

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