EU-Außenbeauftragte spürt Gegenwind in Belgrad: „Wir brauchen die EU nicht!“

5. März 2017
EU-Außenbeauftragte spürt Gegenwind in Belgrad: „Wir brauchen die EU nicht!“
International
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Foto: Symbolbild

Belgrad. Auf wenig Gegenliebe stieß die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Donnerstag in Serbien. Bei ihrem Auftritt im Belgrader Parlament wurde sie mit wütenden Sprechchören konfrontiert. „Serbien und Rußland, wir brauchen die EU nicht“, skandierten viele Abgeordnete, während die EU-Diplomatin zu ihrer Rede ansetzte. Der Protest wurde hauptsächlich von Abgeordneten der Rechten artikuliert, die Mogherini minutenlang übertönten.

Einige Abgeordnete hielten auch Plakate mit der Losung hoch: „Serbien, trau Brüssel nicht!“ Zunächst versuchte die EU-Diplomatin den Protest zu ignorieren, dann wandte sie sich direkt an ihre Gegner: „Wenn Sie glauben, daß mir das zu viel wird, dann haben Sie sich verrechnet. So weit ich weiß, haben Sie eine lange Wahlkampagne durchzustehen. Vielleicht schonen sie Ihre Stimmen lieber, um mit Ihren Bürgern sprechen zu können.“

Daraufhin warb sie für eine weitere Annäherung des EU-Beitrittskandidaten Serbien an Brüssel und erklärte, daß Serbien als Brücke zwischen Ost und West fungieren könnte. „Die Europäische Union könnte ohne Serbien niemals vollständig sein“, so Mogherini.

In der serbischen Nationalversammlung sind 86 der 250 Sitze auf sechs Oppositionsparteien verteilt. An dem Protest beteiligten sich auch Abgeordnete der rechten Partei „Dveri“. Auch Abgeordnete der Serbischen Radikalen Partei beteiligten sich. Deren Vorsitzender Vojislav Seseli rief im Vorfeld zu einer Protestaktion gegen Mogherinis Auftritt auf, da sie eine Politik für den Kosovo und die Albaner zu Lasten Serbiens verfolge.

Mogherinis Belgrad-Besuch ist Teil einer viertägigen Balkan-Reise. Am Donnerstag besuchte sie Montenegro, wo sie vor einem halbleeren Parlament sprechen mußte, da die Opposition zum Boykott ihrer Rede aufgerufen hatte. Hier warb sie für einen zügigen NATO-Beitritt des Landes. (mü)

6 Kommentare

  1. Georg Dallmann sagt:

    Niemand wird in die EU gezwungen! Wenn die Serben nicht rein wollen sollen sie draußen bleiben! Wen kümmert das?

  2. ole sagt:

    Keiner braucht das geldverschlingende Monster „EU“.

  3. edelweiß sagt:

    Der Käse wird immer löchriger.

  4. Belsazar sagt:

    Brüssel braucht neue Staaten, die euphorisch genug oder arm und erfolglos genug sind um diesem Projekt „EU“ beizutreten, weil jetzige Mitglieder frustriert davon laufen. Ein Projekt welches nicht nur fast jeden gemeinsam beschlossenen Vertrag, bei erster Gelegenheit, ausgehebelt hat und das von Politkanonen wie Schultz und Junkers vor die Wand gefahren wurde.

    • Fackelträger sagt:

      Der EU-Moloch möchte sich über ganz Europa ausdehnen, sodass keine weißen Flecken bleiben, welche man nicht hunderprozentig kontrollieren könnte. In diesem Sinne ist die EU ohne Serbien natürlich „nicht vollständig“.

      Der EU-Moloch will flächenmäßig wachsen und wuchern, weil das ja einen Zuwachs von Macht und Einfluss ergibt. Nur so kann er die westlichen „Werte“ wie Feminismus, Gender-Mainstreaming, Antirassismus, Multikulti, political correctness, Toleranz, totale Gleichheit, Kosmopolitismus, angloamerikanische Popkultur mit afrikanischem Beat, parlamentarische Verantwortungslosigkeit, Vergangenheitsbewältigung usw. verbreiten, um gewachsene Kulturen und Völker zu schwächen und aufzubrechen. Nur so kann der Boden für eine spätere Islamisierung bereitet werden.
      Anders klappt es ja nicht.

  5. Schreiber sagt:

    Wir brauchen die Yugos und auch die Ukraine nebst den kleinen ( vor sich hin hungerden “ Staaten “ ) nicht, uns reichen die uns auferlegten Belastungen vollstens.

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