Ein russisches TTIP: Freihandelszonen zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion und zwölf Ländern geplant

23. Juni 2016
Ein russisches TTIP: Freihandelszonen zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion und zwölf Ländern geplant
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Moskau. Es mutet an wie eine „kleine“ Konkurrenz zum transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP zwischen den USA und Europa: jetzt faßt Moskau die Schaffung von Freihandelsräumen mit insgesamt zwölf Ländern außerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion ins Auge, berichtet die russische Tageszeitung „Iswestija“.

Konkret geht es um die Intensivierung der russischen Handelskontakte mit Ägypten, Israel, Indien, China, Indonesien, Iran, Kambodscha, Südkorea, Venezuela, Nicaragua, Peru und Chile. Allerdings müsse die russische Regierung dabei die Interessen der derzeitigen Wirtschaftspartner in der Eurasischen Wirtschaftsunion berücksichtigen, nämlich Weißrußlands, Kasachstans, Armeniens und Kirgisiens, sagte ein Sprecher des russischen Wirtschaftsministeriums. „Denn die Unterzeichnung solcher Abkommen verändert die Bedingungen für den Zugang zum Binnenmarkt: Es werden Zollgebühren und Steuern abgeschafft wie auch Beschränkungen für Warenmengen.“

Das erste internationale Dokument über die Bildung einer Freihandelszone zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion und einem Drittland war das Abkommen mit Vietnam im Mai 2015. (mü)

4 Kommentare

  1. Dr. Altenburger sagt:

    Ich liebe die Russen nicht , aber ich kann verstehen, dass sie sich gemeinsam vor unseriösen Praktiken (siehe Europa ) schützen wollen.

  2. Wolfsrabe sagt:

    Ob das nicht mal ein Fehler ist. Man kann nicht TTIP verurteilen und dann das asiaitsche Gegenstück dazu gutheißen.

    Ich begreife das nicht: Einfuhrsteuern, Zollgebühren und Warenmengenbeschränkungen sind doch keine Erfindung mit bösartigen Absichten, sondern dienen dem Schutz des jeweiligen Staates/Volkes vor (zu billigen) Konkurrenzprodukten aus dem Ausland!

    Ich würde dafür plädieren, den internationalen Handel auf tatsäche Notwendigkeiten zu beschränken. Jeder Staat und jedes Volk sollte die Möglichkeit dazu haben, sich selbst versorgen zu können, wenigstens in den grundlegensten Dingen wie Nahrung und Energie. Abhängigkeiten aus dem Ausland sind auf ein Minimum zu reduzieren!

    • Boomerang sagt:

      Verurteilt wird in dem Beitrag von Lottogesellschaft die Unmoral der USA, sich weltweit alles unter den Nagel zu reißen, was ihren Söldnern nicht entgeht oder diese besiegt.
      TTIP besteht zu 95 % aus Entmündigung europäischer Staaten und ist ein Persilschein, den de facto Untergang der US-Wirtschaft zu bremsen.
      Hätte man dort nicht aus purer Geldgier die komplette Fertigung von Konsumgütern nach dem Billiglöhnern Asien verlegt, sondern dem eigenen
      Volk Arbeit und Broterwerb gelassen, wäre TTIP überflüssig.

      Ein Sklave bringt nie die gleiche Arbeitsleistung wie ein freier Mann
      Soziale Marktwirtschft hat Deutschland den Wohlstand und den Wiederaufbau
      nach dem Krieg gebracht. Raubtierkapitalismus und -Kanibalismus bewirken das genaue Gegenteil.
      Das ist learning by experience, was die USA jetzt erleben:
      30 % der Arbeitsfähigen haben keinen Job.

  3. Lottogesellschaft sagt:

    Das ist nur folgerichtig als Antwort auf die US-Versuche, sich durch
    Knebelverträge der wirtschaftlichen Konkurrenz und damit der eigenen
    Pleite zu entledigen.
    Es öffnet aber auch Möglichkeiten für selbständige und selbstbewußte
    Staaten sich einer solchen Handelszone anzuschließen.
    Wird sie mit Sinn und Verstand eingerichtet, ohne den Hintergedanken
    der wirtschaftlichen Kaperung anderer gerät die EU und die anderen
    erzwungenen ( machst Du nicht mit, machen wir Dich alle ) „Freihandelszonen“ und Zwangskooperationen in arge Nöte. Die gehen bis zur Isolierung.
    Putin ist ein schlauer Fuchs und die Chinesen stehen hinter ihm.

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