„Wunderfarbe“ für russische Panzer: Wird der „Armata“ auch noch unsichtbar?

20. Oktober 2015
„Wunderfarbe“ für russische Panzer: Wird der „Armata“ auch noch unsichtbar?
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Die russischen Kampfpanzer der neuesten Generation bereiten westlichen Militärs immer neues Kopfzerbrechen. Konkret geht es um den neuen russischen Panzer „Armata“, der westliche Experten nicht nur wegen seiner überragenden technischen Eigenschaften verblüfft. Jetzt droht der „Armata“ auch noch „unsichtbar“ zu werden.

Auf einem Übungsgelände in Tschebarkul im Gebiet von Tscheljabinsk wurde jüngst ein neuartiger Tarnanstrich getestet, der in der Lage ist, Waffen und Geräte für gegnerische Wärmebildkameras und Nachtsichtgeräte „unsichtbar“ zu machen. Das berichtete dieser Tage die russische Tageszeitung „Rossijskaja Gaseta“.

Der Pressedienst des Zentralrussischen Militärbezirks weiß Näheres. Er ließ in einer Erklärung durchblicken, daß der neue Tarnanstrich in umfangreichen Tests zu verschiedenen Tageszeiten erprobt worden sei und sich dabei hevorragend bewährt habe. So sollte mit ihm versehenes Militärgerät unter anderem von mehreren Drohnen geortet werden. Die Geräte mit der Sonderbeschichtung seien dabei kaum zu erkennen gewesen.

Hersteller der neuen „Wunderfarbe“ ist Konstantin Latschichin. Ein Sprecher seiner Produktionsfirma erläuterte, der Anstrich dämme die Schwankungen der elektromagnetischen Strahlung, durch die Ortungsgeräte verschiedene Arten von Panzerfahrzeugen unterscheiden können. Auch Nachtsichtgeräte, die im Infrarotbereich arbeiten, könnten die neuartige Farbschicht nicht durchdringen und das Metall darunter erkennen. Damit sei ein Panzer oder Schützenpanzer kaum von einem Hügel oder einem Baum zu unterscheiden.

Nach Herstellerangaben schützt der neue Anstrich darüber hinaus auch gegen radioaktive Strahlung und neutralisiere radioaktive Partikel, die auf die Panzerung gelangen. Diese Eigenschaften seien bereits bei anderen Sondertests bestätigt worden, heißt es.

Alles in allem ist die „Wunderfarbe“ auch für den neuen „Armata“-Superpanzer hervorragend geeignet, der sich somit auf dem Gefechtsfeld der Zukunft noch besser gegen seine westlichen Konkurrenzmodelle durchsetzen könnte. (mü)

9 Kommentare

  1. Der Rechner sagt:

    „Alles in allem ist die “Wunderfarbe” auch für den neuen “Armata”-Superpanzer hervorragend geeignet, der sich somit auf dem Gefechtsfeld der Zukunft noch besser gegen seine westlichen Konkurrenzmodelle durchsetzen könnte.“
    —————

    Schön.

    Hoffentlich sieht man von diesen Wunderwaffen auch bald ‚mal was in Syrien oder im Irak.

    Bisher ist der angelieferte russische Panzerschrott im Irak nämlich von amerikanischen Panzern beliebig abgeschossen worden.

  2. Der Rechner sagt:

    „Nach Herstellerangaben schützt der neue Anstrich darüber hinaus auch gegen radioaktive Strahlung“
    ———————–

    Wirklich? Dann besteht dieser „Anstrich“ wohl überwiegend aus einer dicken Schicht von Elementen mit hohem Atomgewicht – z.B. Blei.

    Was das Gesamtgewicht dieses Panzers deutlich erhöhen und seine Manövrierfähigkeit entsprechend herabsetzen sollte.

    „Nach Herstellerangaben […] neutralisiere [der Anstrich] radioaktive Partikel, die auf die Panzerung gelangen.“

    Selten so gelacht.

    Was ist denn bitte ein „neutralisierter“ radioaktiver Partikel?

    Hat sich sein pH-Wert verändert???

    Das ist doch offensichtlich hanebüchener Unsinn.

    Radioaktive Partikel emitieren Alpha-, Beta- oder Gammastrahlung. Das tun sie unabhängig von ihrer Umgebung.

    „mü“, bitte besuchen Sie Physikunterricht oder lassen Sie die Finger von Technik.

    • Thomas sagt:

      Auch wenn ich ihre technische Kritik teile: Zuerst einmal hat ›mü‹ nichts anderes getan als Verlautbarungen getreulich niederzuschreiben. Das ist Aufgabe von Journalisten, selbst wenn sie von der Materie, über die sie berichten, ohne Ahnung sind. Dass der Pressedienst seine Angaben stark überzeichnet, steht auf einem anderen Blatt und obliegt dem Urteil des mündigen Lesers.

      • Der Rechner sagt:

        Ist es wirklich gute Presse, vollkommen lächerliche Behauptungen unkritisch zu wiederholen?

        Nein – mindestens sollte da eine Stellungnahme von Experten eingeholt und eine Gegenmeinung veröffentlicht werden.

        Um zu beurteilen, was einfach sachliche Information ist, und was schlichter Blödsinn, muß man als Journalist von den Dingen über die man berichtet auch etwas verstehen.

        Ansonsten könnte man das ganze auch von einem Computerprogramm machen lassen, und Publikationen mit beliebigen Bruckstücken aus Maschinenübersetzungen aus dem russischen vollspammen.

        Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß schlampige Übersetzung hier eine Rolle gespielt hat. „Verlautbarungen getreulich niederzuschreiben“ wäre das allerdings auch nicht.

        Ich will wirklich niemanden in die Waden beißen.

        Aber ich meine, daß Zuerst-Redakteure und Journalisten als Mitarbeiter eines regimekritischen Presseorgans eine BESONDERE Verantwortung haben:

        Der Schlamperei und Denkfaulheit der System- und Lügenpresse sollten sie ein besseres Beispiel entgegensetzen.

        Oft tun sie das auch – aber leider nicht immer.

        • Thomas sagt:

          Ihre Meinung teile ich nicht. Journalisten sind keine Wunderknaben. Die wenigsten verfügen über eine gediegene Ausbildung, schon gar nicht sind sie ‚Allrounder‘, die immer und über alles Bescheid wissen. Das sind keine Universalgenies. Die Fähigkeit Pressemitteilungen ordentlich und neutral zu extrahieren reicht mir persönlich vollkommen aus. Über alles andere kann ich mir selber ein Bild machen. Wie im vorliegenden Fall vollkommen ausreichend geschehen.

  3. Henry Klim sagt:

    Auf, auf zu neuen Fronten!
    Für militärische Aufrüstung wurde schon immer eine Menge Geld verbraten. Leider ist es aber nötig, weil es trotz zigfacher Erfahrungen immer wieder Kriegstreiber geben wird, damit die Geldsäcke weiter ihr Unwesen treiben können.

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