Genpflanzen-Anbau: 19 EU-Staaten erteilen Monsanto eine Abfuhr

5. Oktober 2015
Genpflanzen-Anbau: 19 EU-Staaten erteilen Monsanto eine Abfuhr
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Brüssel. Das war zu erwarten und bedeutet eine herbe Abfuhr für die Gentechnik-Lobby: die meisten EU-Staaten widersetzen sich der Freigabe von Genmais durch die Brüsseler EU-Kommission. Wie die Kommission mitteilte, seien aus 19 EU-Mitgliedsstaaten Anträge eingegangen, die ein teilweises oder komplettes Anbauverbot für gentechnisch manipulierte Pflanzen zum Gegenstand haben.

Betroffen ist davon in erster Linie die Monsanto-Maissorte MON 810. Der Anbau ist in der EU zwar grundsätzlich erlaubt und in Spanien auch üblich. Ein Gesetz räumt den einzelnen Staaten jedoch eine Ausweichklausel ein. Die 19 Anträge sind eine Schlappe für die Monsanto-Lobbyisten in Brüssel, die in der EU-Bürokratie über erhebliche Einflußmöglichkeiten verfügen.

Zuletzt hatte eine WHO-Studie für Aufsehen gesorgt, weil sie nicht ausschließen konnte, daß das Monsanto-Pestizid Roundup krebserregende Stoffe enthält.

Grundsätzlich entscheidet zwar die EU über Anbaugenehmigungen, die für jede gentechnisch veränderte Pflanzensorte einzeln erteilt werden müssen. Seit März können die Mitgliedstaaten jedoch ein nationales Verbot erlassen. In Deutschland ist der Anbau von Genmais bislang grundsätzlich verboten.

Gentechnisch veränderte Organismen produzieren zum Beispiel Gifte gegen Schädlinge oder sind gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel oder klimatische Härten resistent. Die Befürworter verweisen auf gesteigerte Erträge. Kritiker warnen dagegen vor ungeklärten gesundheitlichen Risiken und Gefahren für die Pflanzenvielfalt. (mü)

6 Kommentare

  1. besser anonym sagt:

    Wäre schön, wenn die ganzen Landwirtschaftssubventionen nicht für Masse, sondern für Klasse eingesetzt werde würden.

    Ich esse lieber Schweine, denen es vorher gut ging. So gut, wie irgendwie möglich!

    Genmanipulierte Produkte möchte ich auch nicht!

    Wenn die Menschen in der dritten Welt nicht satt werden, dies aber vor Ort eine Möglichkeit ist, dann wäre es für mich ok.

    Wir in Deutschland brauchen so einen Scheiß aber nicht!

    • Der Rechner sagt:

      „Wenn die Menschen in der dritten Welt nicht satt werden, dies aber vor Ort eine Möglichkeit ist, dann wäre es für mich ok.“

      Für mich nicht.

      Denn:

      1. Genmanipulierte Organismen stellen eine WELTWEITE Bedrohung dar. Eine aufgrund von Genmanipulation entstandene Seuche kann sich weltweit ausbreiten. Eine durch Frankenplants veränderte Umwelt schädigt das Klima weltweit.

      2. Solange sich an der verantwortungslosen Geburtenpolitik in der dritten Welt nichts ändert, ist jede Nahrungshilfe sinnlos. Anstatt 20 Millionen Mangelernährter im Land X haben sie in 20 Jahren vierzig Millionen Mangelernährte. Die Tragfähigkeit dieses Planeten für menschliches Leben ist eben nicht grenzenlos. Und solange die Drittweltler das nicht begreifen ist die einzige sinnvolle Hilfe Geburtenverhütungshilfe.

  2. ole sagt:

    Der grösste und gefährlichste Schadstoff ist Brüssel!!!

    • Phil Brenner sagt:

      Wie wahr. Und wenn die Halunken, Verräter und Betrüger im Bundestag, Bundesrat und den Länderparlamenten noch dazu kommen, ist die Seuche vollends umschrieben.

  3. Der Rechner sagt:

    Gut, daß die Regierungen aufgewacht sind und dem von der Kommission zu verantwortenden Irrsinn einen Riegel vorgeschoben haben.

    Jahrzehntelang waren Kommissionspöstchen eine Wiese, auf die abgehalfterte nationale Politiker zum grasen geschickt wurden – „hast Du einen Opa, dann schick ihn nach Europa“.

    Das rächt sich jetzt mit einer Kommission, die von Inkompetenz nur so strotzt.

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