Unfall auf russischem Militärgelände: Superwaffe mit Nuklearantrieb explodiert?

14. August 2019
Unfall auf russischem Militärgelände: Superwaffe mit Nuklearantrieb explodiert?
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Nach und nach sickern Informationen über die Hintergründ einer schweren Explosion auf einem Militärgelände im Norden Rußlands durch, bei der auch nukleare Strahlung freigesetzt wurde. In der Region wurde erhöhte Radioaktivität gemessen. Gerüchten zufolge gab es einen Unfall mit einem neuartigen Atom-Antrieb für Marschflugköper. Bei dem Vorfall am Donnerstag starben nach offiziellen Angaben mindestens sieben Menschen.

Am Samstag gab die russische Atomenergiebehörde Rosatom bekannt, in der explodierten Rakete habe sich eine „Isotopenkraftquelle“ befunden – also eine Nuklearbatterie oder ein Minireaktor. Dies nährt Gerüchte, wonach sich der Unfall bei einem Test des brandneuen, erst in Entwicklung befindlichen nuklear betriebenen (und wohl nuklear bewaffneten) Marschflugkörpers „Burewestnik“ (Sturmvogel; Nato-Code: SSC-X-9 Skyfall) ereignet hat.

Dieses Gerät, von dessen Entwicklung Rußlands Präsident Putin im Frühjar 2018 erstmals öffentlich gesprochen hatte, hat als Energiequelle angeblich Radionuklidbatterien oder einen Kernreaktor. Dadurch wird große Hitze erzeugt. Diese Elemente ersetzen in Düsentriebwerken die klassische Verbrennungskammer, wo die zuvor verdichtete Luft erhitzt und nach hinten zur Ausdehnung gebracht wird. Für diese nuklear „befeuerte“ Verbrennungs- oder besser Erhitzungskammer ist kein konventioneller Flugtreibstoff mehr erforderlich. Ein solches atomar angetriebenes Objekt könnte theoretisch tage- bis wochenlang fliegen, prinzipiell noch länger, vermutlich auch mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit.

„Burewestnik“ ist nach Angaben westlicher Geheimdienste, die sich auch auf Aufklärungsdaten eines in der Region operierenden Spionage-U-Bootes der US-Marine stützen sollen, seit 2017 bereits viermal fliegend getestet worden. Allerdings ist unbekannt, ob in dem Prototyp bereits ein Atomantrieb installiert war oder ob man vorerst nur Feststoff- und Flüssigkeitsmotoren benutzte; solche dienen für die Startphase des Flugkörpers, um ihn auf eine hohe Geschwindigkeit zu bringen, damit der Ramjet (Staustrahlantrieb, eine deutsche Entwicklung vor 1945) überhaupt gezündet werden kann.

Vergleichbare Pläne nuklear betriebener Flugzeuge und unbemannter Flugkörper gab es in der UdSSR und den USA bereits in den 1950ern- und 1960ern, sie wurden seinerzeit aber verworfen. (mü)

 

Bildquelle: mil.ru/CC-BY 4.0

2 Kommentare

  1. Nesko sagt:

    Besteht durch dieser Explosion auch eine Seuchengefahr für Deutschland oder generell Europa und wenn ja wie wirkt sich das auf uns aus und was für Gefahren bestehen?

  2. Ali Baba sagt:

    Gerüchten zufolge gab es einen Unfall mit einem neuartigen Atom-Antrieb für Marschflugköper.“ “ BURKINA FASO /D.H. RUSSLAND/ MIT IHREN RAKETEN BASTELT PAUSENLOS MIT VESCHIEDENEN ATOM-ANTRIEBEN… VOR DER PERESTROIKA U. HEUTZUTAGE.

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