Trump lobt Norweger, aber: „Es geht da mehr um Ethnizität als um gemeinsame Werte“

14. August 2019
Trump lobt Norweger, aber: „Es geht da mehr um Ethnizität als um gemeinsame Werte“
International
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Foto: Symbolbild

Washington/Oslo. Im Anschluß an einen Besuch der norwegischen Ministerpräsidenten Erna Solberg wetterte US-Präsident Trump vor Senatoren erneut gegen Haiti und die Staaten Afrikas, die er dabei als „Drecksloch-Staaten“ bezeichnet haben soll. In diesem Zusammenhang sagte er, die USA sollten lieber mehr Zuwanderer aus Norwegen aufnehmen.

Dort stößt Trumps Einladung allerdings nicht auf Gegenliebe. Medienvertreter und „Experten“ argwöhnen vielmehr, sie sei „rassistisch“ gewesen. So orakelte die Außenpolitik-Expertin Hilde Restad. „Es geht da mehr um Ethnizität als um gemeinsame Werte.“ Die meisten Norweger hielten wenig davon, „von diesem US-Präsidenten auf diese Art umschmeichelt zu werden“.

Auch nach Ansicht von Henrik Heldahl, der für die norwegische Website „Amerikansk Politikk“ schreibt, wäre die positive Erwähnung in seiner Heimat durchaus willkommen gewesen, wenn Trump weniger vulgär über Haiti und Afrika gesprochen hätte. „Es hätte ein Kompliment und ein netter Abschiedsgruß an Erna Solberg als enge US-Verbündete sein können“, sagt Heldahl.

Nur bei der rechtspopulistischen Fortschrittspartei, die der derzeitigen Regierungskoalition in Oslo angehört, finden Trumps Worte verhaltene Zustimmung.  Trump habe konstatiert, daß „Bürger anderer Länder nicht so nett sind wie Norweger“, sagte der außenpolitische Sprecher der Fortschrittspartei, Gjedde. „Ich hätte es nie in dieser Art ausgedrückt, aber es ist schön, zu hören, daß er gerne mehr von uns im Land hätte.“ Die Aufnahme von Asylsuchenden sei kostspielig und zugleich eine Herausforderung für die Kultur, fügte er hinzu. (mü)

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