Deutscher Ex-Diplomat tritt INSTEX-Vorsitz wegen israel-kritischer Äußerungen nicht an

12. August 2019
Deutscher Ex-Diplomat tritt INSTEX-Vorsitz wegen israel-kritischer Äußerungen nicht an
International
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Foto: Symbolbild

Eigentlich sollte der frühere deutsche Botschafter im Iran, Bernd Erbel (71), Chef beim von der EU entwickelten Zahlungsmechanismus INSTEX werden, der Geldgeschäfte mit dem Iran trotz der amerikanischen Sanktionen ermöglichen soll, ohne daß US-Repressalien wirksam werden. Doch daraus wird nichts.

Erbel teilte dem Auswärtigen Amt in Berlin dieser Tage mit, er könne den INSTEX-Vorsitz aus „persönlichen Gründen“ nicht übernehmen.

Hintergrund ist eine Kampagne der „Bild“-Zeitung, die ein Youtube-Interview mit Erbel ausgegraben hatte, in dem Erbel die Rolle Israels im Nahen Osten kritisiert und Verständnis für das iranische Raketenprogramm signalisiert.

Eine Ministeriumssprecherin kommentierte den Vorgang mit der Feststellung, das Auswärtige Amt habe das Interview nicht auf dem Radarschirm gehabt, und Erbel habe das Thema seinem Dienstherrn, dem Auswärtigen Amt, auch nicht angezeigt.

Die „Bild“-Zeitung, die sich in besonderer Weise der Verantwortung Deutschlands für Israel verpflichtet sieht, äußerte sich zufrieden und schlagzeilte: „(…) nach einer BILD-Anfrage zu fragwürdigen Interviews, die Erbel gegeben hatte, folgt nun die Absage: Der deutsche Diplomat wird sein Amt nicht antreten.“ (ts)

 

Bildquelle: wikimedia/Zachi Evenor

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