Neuer Skandal um Katastrophen-Jet F-35: Liefert China wichtige Platinen?

8. August 2019
Neuer Skandal um Katastrophen-Jet F-35: Liefert China wichtige Platinen?
International
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Foto: Symbolbild

Bethseda/USA. Der amerikanische High-Tech-Kampfjet F-35 kommt nicht aus den Schlagzeilen. Diesmal aber nicht wegen des geplatzten Türkei-Geschäftes, sondern wegen immer neuer Probleme mit dem hochsensiblen technischen Innenleben des Top-Flugzeugs. Nun könnte das Rüstungsvorhaben vor einem neuen Skandal stehen.

Wie das US-Fachportal „National Interest“ (NI) berichtet, sollen einige wichtige Komponenten des von Lockheed produzierten Jets ausgerechnet von chinesischen Unternehmen produziert werden. Unmißverständlich titelte das Portal jüngst: „The F-35: Made in China?“

Der Meldung zufolge geht es dabei um sogenannte Leiterplatten, bei denen es sich um Träger für elektronische Bauteile handelt. Nahezu jedes elektronische Gerät enthält solche Leiterplatten oder Platinen. Ein Kampfjet der fünften Generation mit seiner High-Tech-Elektronik hat davon sogar sehr viele. „Die Leiterplatten steuern viele der Kernfunktionen des F-35, darunter Triebwerke, Beleuchtung, Kraftstoff und Navigationssysteme“, berichtet „NI“ und beruft sich dabei auf das Pentagon.

Schon im Juni hatte der Nachrichtensender Sky News berichtet, daß ein Unternehmen in chinesischer Hand die wichtigsten Platinen für die amerikanische F-35 Lightning II produziere. Konkret ging es um das Unternehmen Exception PCB Solutions mit Sitz in Gloucestershire in Großbritannien, das die Komponenten produziert – und 2013 vom chinesischen Konzern Shenzhen Fastprint übernommen wurde.

Das britische Verteidigungsministerium versuchte gar nicht erst, diesen Befund zu leugnen, sondern erklärte, daß Exception PCB ein etablierter Hersteller bleibe und keine Risiken für die Lieferkette des F-35 darstelle.

Experten bis hinauf zum Verteidigungsministerium sehen das anders und warnen vor der Möglichkeit chinesischer Spionage.

Allerdings: auch ohne chinesische Platinen oder Spionage leidet das ambitionierte F-35-Programm daran, daß der amerikanische Vorzeige-Kampfjet von vielen Staaten gemeinsam produziert wird. Laut „NI“ sind neun Länder Teil des milliardenschweren Programms. Reibungsverluste infolge unsicherer Lieferketten und unterschiedlicher Qualitätsstandards sind da vorprogrammiert. (mü)

3 Kommentare

  1. Eidgenosse sagt:

    Bei den Amis funktioniert nix mehr – gar nix.

  2. Harald Uhlig sagt:

    Wenn die Globalisierung am Ende dazu führt, dass die „tollen“ Waffen nicht mehr funktionieren, dann würde ich das eher als positiven Aspekt ansehen. Vermutlich werden allerdings die Russen und die Chinesen nicht so dumm sein, in wichtige Waffensysteme fremde Technologie einzubauen.

  3. Fernglas sagt:

    Der Preis der von den USA ausgehenden Globalisierung…

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