Israel zerstört wieder Palästinenser-Häuser

27. Juli 2019
Israel zerstört wieder Palästinenser-Häuser
International
0
Foto: Symbolbild

Ost-Jerusalem. Nicht zum ersten Mal: trotz internationaler Proteste hat die israelische Armee mehrere Häuser von Palästinensern an der von Israel errichteten Sperranlage in Ost-Jerusalem zerstört. Bei den Objekten handelt es sich vor allem um rund 70 Wohnungen, die sich noch in Bau befinden. Die israelische Regierung beruft sich auf eine Entscheidung des Höchsten Gerichtes, das vor wenigen Tagen festgestellt hatte, daß die Gebäude „illegal neben dem Sicherheitszaun gebaut worden sind und eine Bedrohung für das Leben von Bürgern und Sicherheitskräften darstellen“.

Eine Bitte um Aufschub der Zerstörung wurde abgelehnt. Die Palästinenser argumentieren, daß die Sperranlage durch ihr Viertel Sur Bahir verläuft. Nur ein Teil des Gebiets stehe unter israelischer Kontrolle, der andere unter palästinensischer Verwaltung im Westjordanland.

Walid Asaf von der palästinensischen Autonomiebehörde kritisierte die Anordnung der Zerstörung als „unfair“. Sie werde Israel „den Vorwand geben, Tausende andere Gebäude in der Nähe der Mauer zu zerstören“.

Hunderte israelische Soldaten seien mit Bulldozern in das Viertel gekommen, schrieb die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) auf Twitter. Die Bewohner seien von Soldaten aus den Gebäuden geholt worden.

Israel hatte 2002 nach schweren Anschlägen mit dem Bau der Sperranlage begonnen. Kritik gibt es, weil die Anlage an vielen Stellen weit in das von Israel besetzte Westjordanland hineinreicht. An einigen Abschnitten besteht sie aus einer hohen Betonmauer, an anderen aus einem Zaun.

Die UNO hatte Israel aufgefordert, auf den Abriß der Häuser in Sur Baher zu verzichten. Den UN-Angaben zufolge werden durch den Abriß 17 Menschen obdachlos. Insgesamt sind demnach 350 Menschen von dem Abriß betroffen. (mü)

 

Bildquelle: wikimedia/Zachi Evenor

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.