Nach Regierungswechsel in Athen: Illegalen-Bekämpfung macht Fortschritte

26. Juli 2019
Nach Regierungswechsel in Athen: Illegalen-Bekämpfung macht Fortschritte
International
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Foto: Symbolbild

Athen. Kaum ist in Griechenland die linke Syriza-Regierung unter Ex-Ministerpräsident Tsipras aus dem Amt, geht es auch mit der Illegalen-Bekämpfung wieder voran: die griechische Polizei hat jetzt ein kriminelles Netzwerk aufgedeckt, das „Flüchtlinge“ auf der Insel Samos offenbar mit gefälschten medizinischen Unterlagen ausstattete, damit sie die Insel in der Ägäis verlassen konnten.

Die gefälschten Papiere bestätigten anscheinend, daß die „Flüchtlinge“ von Spezialisten behandelt werden müßten – oder mit medizinischer Ausstattung, die es im örtlichen Krankenhaus nicht gibt. Mit den Dokumenten war es den Migranten dann möglich, eine Regelung zu umgehen, nach der sie auf der Insel bleiben müssen. Für die griechischen Behörden war es zudem nun schwieriger, solche Migranten zurück in die Türkei zu schicken.

Zu dem Netzwerk gehörten laut Polizei Ärzte, Krankenpfleger und mindestens ein Dolmetscher. Der Ring sei seit März aktiv gewesen. Für gefälschte Gesundheitszeugnisse, Diagnosen und ärztliche Überweisungen zahlten Migranten demnach 300 bis 500 Euro.

Nach einem Einsatz mit verdeckten Ermittlern führte die Polizei am Montag und Dienstag eine Razzia im örtlichen Krankenhaus durch. Dabei wurden Krankenakten, 5500 Euro in bar, Telefone, Laptops, Listen mit Namen von Migranten, ärztliche Überweisungen und Diebesgut beschlagnahmt. Zehn Personen wurden festgenommen.

Vier der Verdächtigen wurden vorübergehend wieder freigelassen, weil ihnen nur geringfügige Vergehen vorgeworfen werden. Zwei Ärzte befinden sich allerdings weiterhin in Polizeigewahrsam. Dazu gehört auch der mutmaßliche Anführer des Netzwerks, der seine Beteiligung gestanden hat. (mü)

 

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