Sarrazin wirft SPD Realitätsverweigerung vor: „Es wäre nie zur Gründung der AfD gekommen“

21. Juli 2019
Sarrazin wirft SPD Realitätsverweigerung vor: „Es wäre nie zur Gründung der AfD gekommen“
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Der vom Parteiausschluß bedrohte frühere Berliner SPD-Finanzsenator und Bestsellerautor Thilo Sarrazin will sich trotz Rauswurf-Drohung an der geplanten Mitgliederbefragung zur neuen Parteispitze zu beteiligen. „Ja, natürlich werde ich mitwählen. Ich werde mir vorher die Kandidaten sehr genau anschauen“, sagte Sarrazin jetzt der „Bild“-Zeitung

Im übrigen sei er „verhalten zornig“ über die kürzliche Entscheidung eines Partei-Schiedsgerichts, das für seinen Parteiausschluß plädiert. Die Entscheidung zeige, daß sich die Partei einer islamkritischen Diskussion verschließe. Durch seinen Parteiausschluß würden auch „viele andere in der SPD und in der Gesellschaft mundtot gemacht“ werden, fügte Sarrazin hinzu.

In der Begründung des Urteils des Schiedsgerichts hieß es, Sarrazin habe der Partei „schweren Schaden“ zugefügt. Er habe mit seinen islamkritischen Thesen „erheblich gegen die Grundsätze der Partei verstoßen“.

Dem widerspricht Sarrazin. „Geschadet hat der SPD, daß sie sich vor Problemen versteckt. Und das schadet ihr bis heute.“ Bereits in seinem 2010 erschienenen Buch habe er vor den nun eingetretenen Gefahren für die Partei gewarnt. „Wäre die SPD damals auf meine Warnungen inhaltlich eingegangen, wäre es wohl nie zur Gründung der AfD gekommen. Und die SPD wäre immer noch die größte Arbeiterpartei Deutschlands.“ (mü)

4 Kommentare

  1. Maureen sagt:

    Die Realitätsverweigerung liegt in erster Linie bei Sarrazin selbst. Tritt in die SPD ein und trampelt seit Jahrzehnten auf den kleinen Leuten herum. Das versteht kein Mensch.

    Dass er jetzt doch noch rausfliegen soll, ist nur folgerichtig. Allerdings sitzen auch im Schiedsgericht offenbar nur linksgrün versiffte Dummköpfe herum, die wieder einmal das Opfer-Abo der Muslime bedienen. Das halte ich für völlig verfehlt. Es gibt genug andere Gründe, sich von Sarrazin zu trennen.

  2. Kalle sagt:

    Die SPD ist längst zu einer Sekte von Trotzkisten und Spinnern aller Art verkommen – also praktisch tot!
    Sie weiß es nur noch nicht.

  3. Eidgenosse sagt:

    Sarrazin analysiert gut – unbestritten – aber was macht der in dieser Partei? Dort sind ja nicht nur Nahles (ex) und Kars oder Stegner, der ganze Laden ist voll „vaterlandslosen Gesellen“ frei nach Noske. Woran hängt der dort? Aber es ist halt wie bei den meisten SPDlern: lernunfähig!

  4. heinz sagt:

    gerne wollen wir allen bedürftigen schutz gewähren.
    nur dumm dass wir uns vor den schutzsuchenden selber schützen müssen…hier stimmt was nicht.

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