Damaskus/Washington. Nachdem die Bundesregierung deutsche Truppen zur Unterstützung des US-geführten Syrien-Einsatzes überraschend schnell abgelehnt hat, sollen nun offenbar britische und französische Kontingente die Lücken füllen.
Die beiden Regierungen wollten sich zu einer „geringfügigen“ Erhöhung ihrer Truppenzahl von zehn bis 15 Prozent verpflichten, zitierte das Magazin „Foreign Policy“ einen US-Regierungsvertreter. Aus dem Pentagon gab es am keine offizielle Bestätigung dafür. Diesem zufolge wird die britische und französische Hilfe im Weißen Haus als „großer Erfolg“ gewertet, da neben den Deutschen auch andere NATO-Partner keine Zusagen gemacht hätten.
Am Wochenende überbrachte der US-Sonderbeauftragte für Syrien und die Anti-IS-Koalition, James Jeffrey, der Bundesregierung die Bitte aus Washington nach mehr Ausbildern, Logistikern und technischen Hilfskräften der Bundeswehr. Doch Berlin lehnte ab. Neben Deutschland, Frankreich und Großbritannien gehören der sogenannten „Anti-IS-Koalition“ 77 weitere Staaten an – völkerrechtlich ist sie illegal, weil keines der beteiligten Länder von der syrischen Regierung die Erlaubnis zur Stationierung von Streitkräften auf syrischem Boden erhalten hat oder von ihr dazu eingeladen worden ist. (mü)
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