Inklusions-Dogma gescheitert: Erste Schulleiterin richtet Hilferuf an die Politik

15. Juli 2019
Inklusions-Dogma gescheitert: Erste Schulleiterin richtet Hilferuf an die Politik
Kultur & Gesellschaft
2
Foto: Symbolbild

Dresden. Inklusion, die konsequente Einbeziehung von Behinderten in Leben und Aktivitäten Nicht-Behinderter, vor allem im Schulbereich, ist wie Gender Mainstreaming und Kohle-Ausstieg ein zentrales Ziel der deutschen Politik. Dabei weisen Bildungsexperten und vor allem Lehrer seit langem darauf hin, daß die konsequente Inklusion Schulunterricht nach bisheriger Art praktisch unmöglich macht.

Die Leiterin der Brand-Erbisdorfer Oberschule, Martina Kilian, hat vor diesem Hintergrund jetzt einen dramatischen Appell an alle Kandidaten zur sächsischen Landtagswahl im September gerichtet und darin das Scheitern der Inklusion auf ganzer Linie kritisiert. Besonders Integrationsschüler mit „Defiziten in der sozial-emotionalen Entwicklung“ machten einen normalen Unterricht unmöglich, schreibt sie. „Wir erleben Schulangst, fast Verzweiflung und Verweigerung“ erklärte sie in einem Interview der Chemnitzer „Freien Presse“. Sie fordert deshalb die Wiederbelebung der Förderschulen.

Bislang hat offenbar nur die sächsische AfD-Landtagsfraktion auf die Kritik der Schulleiterin reagiert. Deren hochschulpolitischer Sprecher Rolf Weigand erklärte: „Der Frust über die unsinnige, ideologisch motivierte Inklusion gärt seit Jahren unter Sachsens Lehrern. Nun ist die Verzweiflung so groß, daß sich die erste Schulleiterin an die Politik wendet und damit langjährige AfD-Forderungen unterstützt.“ Und weiter: „Natürlich ist es völlig überzogen, das bewährte System der Förderschulen Schritt für Schritt abzuschaffen, nur um einer angeblichen Diskriminierung von Schülern mit besonderem Förderbedarf entgegenzuwirken.“

Die Förderschulen müßten unbedingt erhalten bleiben. Dort könnten Schüler mit besonderem Förderbedarf von speziell ausgebildeten Pädagogen viel besser betreut und gefördert werden. „Damit haben sie weit mehr Chancen, als in einer Regelklasse als Außenseiter angesehen zu werden“, unterstreicht Weigand. (mü)

2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Ungleiches darf man nicht als Gleiches behandeln! Diese Erkenntnis erfordert nur etwas gesunden Menschenverstand. Aber leider ist (nicht nur) die hiesige Bildungs- und Schulpolitik ideologiegesteuert. Auch auf anderen gesellschaftspolitischen Feldern regiert der Gleichheitswahn. Diese „Gleichheit“ ist freilich nicht nur gesellschaftsschädigend, sondern macht auch seelenkrank.

    Ein Ex-DDRler („Ossi“) sagte einmal über die Westdeutschen sinngemäß: „Sie alle gehören auf die Couch eines Psychiaters!“.

    • Fernglas sagt:

      @ Bernd Sydow: Sie haben wohl geflissentlich übersehen, das wir im Moment von einer ehemaligen FDJ-Funktionärin regiert werden, leider, und die grüne Heulsuse aus Friedrichroda sei auch nur am Rande erwähnt…

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.