Ein ICE-Zugbegleiter hat Mut zur Wahrheit: Zugverspätung wegen „Bombe der Westalliierten“

15. Juli 2019
Ein ICE-Zugbegleiter hat Mut zur Wahrheit: Zugverspätung wegen „Bombe der Westalliierten“
Kultur & Gesellschaft
8
Foto: Symbolbild

Frankfurt/Main. Wenn das kein Aufreger ist – ein Zugbegleiter der Deutschen Bahn mutete seinen Fahrgästen eine politisch nicht ganz korrekte Ansage zu, und schon droht ihm die Kündigung.

Der Vorfall ist freilich nur durch den Facebook-Post einer Denunziantin bekannt geworden. Demnach soll der Zugbegleiter im ICE von Würzburg nach Frankfurt am Main eine Verspätung (historisch völlig korrekt) mit den Worten angesagt haben:

„Liebe Fahrgäste, unser Zug hat wegen der Entschärfung einer Bombe, die die Westalliierten auf die unschuldige Bevölkerung Frankfurts abgeworfen haben, zur Zeit 45 Minuten Verspätung.“

Die Denunziantin bekam prompt auch im „Stern“ Gelegenheit, ihrem politisch korrekten Ärger über die Durchsage Luft zu machen, und unkte dort: „Allein die Wortwahl, ‚Westalliierte‘ und ‚unschuldige Bevölkerung‘: Ich finde, das kann die Deutsche Bahn nicht durchgehen lassen.“

Natürlich apportierte die Deutsche Bahn wie erwartet und entschuldigte sich für die Durchsage: „Rassistische oder fremdenfeindliche Äußerungen widersprechen diesen Unternehmenswerten.“ Man werde den Mitarbeiter zu der Situation befragen und arbeitsrechtliche Schritte prüfen. (mü)

Bildquelle: Wikipedia/Sese_Ingolstadt, Rechte: CC BY-SA 3.0-Lizenz

8 Kommentare

  1. Eidgenosse sagt:

    Schon Realität: DDR 2.0

  2. Bernd Sydow sagt:

    Zugegeben, seine Durchsage war mutig – aber unklug. Es gehört nicht zu den Aufgaben eines Zugbegleiters, Durchsagen mit historischen Wahrheiten – erst recht mit unliebsamen – zu ergänzen. Hätte er bspw. gesagt „… wegen der Entschärfung einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg“, niemand hätte ihm was anhaben können, und die meisten Fahrgäste hätten sicherlich gewußt, was mit „aus dem Zweiten Weltkrieg“ gemeint ist, nämlich daß die systematische Bombardierung deutscher Wohnviertel ein Kriegsverbrechen ungeheuren Ausmaßes der Westalliierten war.

  3. Fernglas sagt:

    Gab es nicht einmal eine DB Werbekampagne in den sechziger Jahren mit folgendem Slogan: „„Alle reden vom Wetter. Wir nicht. Wir fahren immer.“ Heutzutage ist dieser Verein höchstens noch in der Lage „einen fahren zu lassen!“

  4. PauliShas sagt:

    Ja, das ist trotz der wahrscheinlich üblen Folgen für den Zugführer lobenswert, besonders aus deutscher Sicht. Diese Wahrheit zu verschweigen oder gar ihre Verkündung zu unterdrücken ist wahrhaft übel. Also lieber hoch die Wahrheit, und den Mut zu ihr, wo das noch möglich und tunlich ist, und man bereit ist, die Folgen zu tragen!
    Und diesen Mut sollt Ihr Euch auch bei ZUERST zum Vorbild nehmen, und auch Euch nicht so ganz politisch genehme Kommentare hier veröffentlichen, wie zum Beispiel meine Kommentare! Ihr zensiert hier ganz klar. Kommentare, die Euch meinungsmäßig nicht passen, werden nicht zugelassen. Wozu macht Ihr das? Wisst Ihr die Antwort darauf?
    Grüße von: Pauli

  5. Andreas Koch sagt:

    Die Durchsage ist absolut korrekt und entspricht der Wahrheit. Leider kann ich die DB nicht verstehen was das mit Rassismus zu tun hat und schon gar nicht warum arbeitsrechtliche Schritte durchgeführt werden soll. Ist hier auch die DB politisch indoktriniert im Klartext politisch verseucht?

  6. Victor sagt:

    As an American I support this statement 100%. The war criminals FDR and Churchill continue to leave their mark on the innocent civilian population of Germany to this day. Shame on them and hopefully one day the atrocities that these men committed against the German people will be acknowledged.

  7. Olsen sagt:

    Herrlich, dass es noch welche gibt mit Eiern in der Hose.
    Duckmäusertum ist am aussterben.

  8. Pack sagt:

    Ist es nun auch schon verboten, zu sagen, daß Amerikaner und Briten Unmengen von Bomben über deutschen Städten abgeworfen haben? Alles andere wäre doch eine historische Unwahrheit, also Geschichtsfälschung!

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.