Eurofighter-Nachfolger kommt: „Ein großer Tag für die europäische Verteidigungsunion“

19. Juni 2019
Eurofighter-Nachfolger kommt: „Ein großer Tag für die europäische Verteidigungsunion“
International
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Foto: Symbolbild

Le Bourget. Was lange währt, wird deshalb noch lange nicht gut: Frankreich, Deutschland und Spanien haben jetzt den Bau eines neuen europäischen Kampfflugzeugs auf den Weg gebracht, der den in die Jahre gekommenen „Eurofighter“ ersetzen soll. Die deutsche, die französische und die spanische Verteidigungsministerin, Ursula von der Leyen, Florence Parly und Margarita Robles, unterzeichneten bei der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris im Beisein des französischen Präsidenten Macron einen Entwicklungsvertrag. Kritiker monieren allerdings schon jetzt die Milliardenkosten des Projekts und einen möglichen Export in Drittländer.

Das Kampfjet-System namens „Future Combat Air System“ (FCAS) soll bis 2040 die alternden Tornado-Kampfjets und den Eurofighter der Bundeswehr sowie die Rafale-Maschinen der französischen Luftwaffe ersetzen. Geplant ist ein bemanntes Mehrzweckkampfflugzeug der fünften Generation, das vernetzt mit anderen bemannten und unbemannten Waffensystemen wie Drohnen zum Einsatz kommen soll. Ein erster Testflug ist für 2026 geplant.

Im Beisein von Macron und den Ministerinnen wurde in Le Bourget ein erstes Modell des neuen Kampfflugzeugs enthüllt. Federführend bei dem Projekt sind die Konzerne Airbus und Dassault Aviation, die in Le Bourget durch Airbus-Rüstungsvorstand Dirk Hoke und Dassault-Aviation-Chef Eric Trappier vertreten waren.

Im Gespräch ist das Projekt eines neuen europäischen Kampfflugzeugs schon seit Jahren. 2017 hatten sich Deutschland und Frankreich dann grundsätzlich auf die Entwicklung eines gemeinsamen Kampfjets verständigt. Nach der Unterzeichnung des Entwicklungsvertrags soll als nächster Schritt nun ein Konzept entwickelt werden. Bis 2025 ist ein Finanzierungsrahmen von vier Milliarden Euro vorgesehen.

Von der Leyen sagte in Le Bourget, das europäische Kampfflugzeug sei „ein ganz großer Schritt voran“ für die Modernisierung der Bundeswehr, aber auch ein großer Tag für die geplante europäische Verteidigungsunion. (mü)

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