Frontex-Chef Leggeri: Lage an den Außengrenzen „deutlich verbessert“ – aber inder Ägäis brennt es

14. Juni 2019
Frontex-Chef Leggeri: Lage an den Außengrenzen „deutlich verbessert“ – aber inder Ägäis brennt es
International
0
Foto: Symbolbild

Warschau. Trotz der derzeit wieder steigenden Zahlen an Illegalen hält der Chef der EU-Grenzschutzagentur Frontex, Leggeri, die Situation an den EU-Außengrenzen für „deutlich verbessert“. „Insgesamt haben wir in der EU seit Beginn des Jahres rund 30.000 irreguläre Grenzübertritte registriert“, sagte Leggeri der „Welt“. In der ersten Jahreshälfte 2018 waren es rund doppelt so viele, nämlich 60.430. Mit einem Ende der illegalen Zuwanderung rechnet Leggeri nicht. Er forderte die EU-Staaten dazu auf, eng mit den Herkunftsländern zusammenzuarbeiten und „dort das Leben lebenswerter machen“. „Politik darf sich nicht nur auf Grenzschutz beschränken.“

Die Ägäis sei derzeit erneut „Route Nummer eins“. Im vergangenen Jahr hatten bis Juli erstmals die meisten Flüchtlinge und Migranten die westliche Mittelmeerroute über Spanien bei der illegalen Einreise in die EU genutzt. Für die Verschiebung machte Leggeri den Grenzschutz von Spanien und Marokko verantwortlich. „Man paßt zum Beispiel besser auf, daß Boote erst gar nicht ablegen können.“

Das Flüchtlingsaufkommen in der Ägäis war dagegen ungeachtet der EU-Vereinbarung mit der Türkei jüngst wieder deutlich gestiegen. Die Zahl der Menschen, die in den Registrierlagern (sogenannte Hotspots) auf den griechischen Inseln ausharren, lag laut dem griechischem Migrationsministerium Anfang Juni wieder bei mehr als 16.000. Zudem werden Migranten von Schleppern durch Griechenland geschleust, ohne je dort registriert worden zu sein. (mü)

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.