Frechheit siegt: USA propagieren schädliches Fracking-Gas jetzt als „Freiheits-Gas“

5. Juni 2019
Frechheit siegt: USA propagieren schädliches Fracking-Gas jetzt als „Freiheits-Gas“
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Washington. Seit langem versuchen die USA, die russisch-deutsche Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 mit allen Mitteln zu sabotieren und gleichzeitig den eigenen Gasexport nach Europa zu steigern. Orchestriert wird das Ganze mit üppiger Propaganda, die jetzt einen neuen Höhepunkt erreicht hat: so soll das teure und extrem umweltschädliche Flüssiggas (LNG) aus den USA, das in Europa preiswertes russisches Gas ersetzen soll, künftig allen Ernstes unter dem Etikett „Freiheits-Gas“ („freedom gas“) exportiert werden.

In Kanada sprach kürzlich der US-Staatssekretär für Energie Mark Menezes über den Ausbau des Freeport-LNG-Exportterminals in Texas und erklärte in diesem Zusammenhang, daß die gesteigerte Kapazität wichtig sei, um das „Freiheitsgas in die ganze Welt zu verbreiten“. Dabei lobte er ausdrücklich das US-Energieministerium, das alles dafür tue, daß „Moleküle der US-Freiheit [!] in die Welt exportiert“ werden können.

Ähnlich äußerte sich auch US-Energieminister Rick Perry am 2. Mai in Brüssel, als er suggerierte, daß die USA 75 Jahre nach der „Befreiung“ Europas nun „erneut eine Form von Freiheit auf den europäischen Kontinent liefern“. Statt „in Form junger amerikanischer Soldaten kommt sie [jetzt] in Form von verflüssigtem Erdgas“.

Die dicke Propagandatünche ist nötig, denn in Wahrheit ist das US-Gas in keiner Hinsicht eine Alternative zum russischen Gazprom-Gas. Beim extrem umweltschädlichen Fracking-Verfahren werden Chemikalien und Wasser mit großem Druck in Tiefen von bis zu 3.000 Meter gespritzt, um das gewünschte Gestein aufzubrechen, wordurch das Gas freigesetzt und mittels Fracking-Flüssigkeit an die Oberfläche transportiert wird.

Dabei austretendes Methangas ist bis zu 25-mal potenter als Kohlenstoffdioxid und verstärkt so den Treibhauseffekt. Außerdem können die beim Fracking-Verfahren eingesetzten Chemikalien in das Grundwasser einsickern und Erdbeben auslösen. Menschen, die in der Nähe der riesigen Abbaugebiete in den USA leben, berichten von Gesundheitsproblemen und einer gestiegenen Zahl an Krebserkrankungen.

In Europa steht dem Export von LNG-Gas aus den USA vor allem die russisch-deutsche Ostseepipeline im Weg, weshalb die US-Diplomatie seit Monaten aus allen Rohren gegen die deutsch-russische Energiepartnerschaft schießt. Ob sich das teure und giftige Fracking-Gas künftig als „Freiheits-Gas“ besser bei den europäischen Vasallen verkaufen läßt, bleibt abzuwarten. (mü)

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