Noch ein Medien-Opfer in Österreich: FPÖ rückt von Nominierung Wiesingers für den Landes-Kulturbeirat ab

22. Mai 2019
Noch ein Medien-Opfer in Österreich: FPÖ rückt von Nominierung Wiesingers für den Landes-Kulturbeirat ab
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Linz. Kein guter Tag für das patriotische Lager in Österreich. Dort sind nach dem Bekanntwerden des ominösen Ibiza-Videos nicht nur die FPÖ-Parteioberen Strache und Gudenus eingeknickt und zurückgetreten. Jetzt sieht sich auch der „umstrittene“, den Freiheitlichen nahestehende Maler Odin Wiesinger veranlaßt, von seiner Nominierung für den Landeskulturbeirat von Oberösterreich zurückzutreten. Medien wie das linke Magazin „profil“ hatten „umstrittene“ Aussagen des Künstlers zutagegefördert.

Demnach soll Wiesinger in einem Interview Kritikern gedroht haben: „Ich bin nicht nachtragend, dennoch denke ich: ,Euch merke ich mir, und irgendwann seid ihr dran.‘“

Der Landeskulturbeirat sei im Grunde ohnehin „vollkommen zahnlos“, weil sich niemand an seine Empfehlungen halten müsse – erst „durch meine Nominierung wurde dieses Gremium der Allgemeinheit bekannt“, erklärt Wiesinger in dem Interview in der am Montag erscheinenden „profil“-Ausgabe.

ÖVP-Landeshauptmann (= Ministerpräsident) Thomas Stelzer forderte daraufhin am Samstagnachmittag von der oberösterreichischen FPÖ eine Neubestellung für den Landeskulturbeirat. Nach seinen Aussagen im „profil“ sei Wiesinger „in dieser Funktion nicht mehr tragbar“, so Stelzer. Er erwarte daher, daß die FPÖ „eine andere geeignete Persönlichkeit nominiert“. Die oberösterreichische FPÖ teilte hierauf in einer Presseerklärung mit, Wiesinger verzichte auf seine Nominierung in den Kulturbeirat. Die Aussagen des Malers bezeichneten die Freiheitlichen als „unglückliche oder mißverständliche Äußerungen“. Für die Partei sei es eine Selbstverständlichkeit, entsprechend zu reagieren, der Rückzug Wiesingers erfolge aber auch auf eigenen Wunsch des Künstlers, „um weiteren Schaden für seine Familie zu vermeiden“. (mü)

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