Linke sind empört: „Rechter“ Maler Odin Wiesinger soll in den oberösterreichischen Landeskulturbeirat

20. Mai 2019
Linke sind empört: „Rechter“ Maler Odin Wiesinger soll in den oberösterreichischen Landeskulturbeirat
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Linz. In Österreich sorgt wieder ein „Skandal“ für Aufsehen, der gar keiner ist. Diesmal geht es um den Innviertler Maler Odin Wiesinger, der seit dem letzten Präsidentschaftswahlkampf in Österreich als Lieblingskünstler des damaligen FPÖ-Kandidaten und nunmehrigen Verkehrsministers Norbert Hofer bekannt ist. Wiesinger soll nun Mitglied des oberösterreichischen Landeskulturbeirates werden. Die FPÖ hat ihn nominiert.

Aber: Wiesinger bewegt sich seit vielen Jahren im rechten und rechtskonservativen Spektrum. Er hat unter anderem für das Magazin „Info-Direkt“ und für die im Vorjahr (von der FPÖ!) eingestellte „Aula“ Werke beigesteuert. Außerdem sieht sich Wiesinger in seinem graphischen und malerischen Werk streng der Gegenständlichkeit verpflichtet – ein glatter Affront für die etablierte „Kunst“szene.

Die FPÖ sehe keine Bedenken wegen der Ernennung, bestätigte ein Sprecher von Landesparteichef Manfred Haimbuchner. Auch das Büro von Landeshauptmann und Kulturreferent Thomas Stelzer (ÖVP) verwies darauf, daß die Statuten des Landeskulturbeirats „ein eigenständiges Nominierungsrecht für alle im Landtag vertretenen Parteien“ vorsehe.

Der 1961 geborene Innviertler Wiesinger ist bei den Freiheitlichen ein gern gesehener Künstler. Er ist nicht nur mit Hofer sondern auch mit dem ehemaligen dritten Nationalratspräsidenten und schlagenden Burschenschafter Martin Graf befreundet. 2016 hatte er darüber hinaus von „Info-Direkt“ den Auftrag erhalten, für die aktuelle Ausgabe zu dem in Linz stattfindenden Kongreß „Verteidiger Europas“ das Titelbild zu gestalten. Sein Werk „Junger Verteidiger Europas“ sollte laut dem Magazin bei dem Treffen versteigert werden. Laut Wiesinger sei der Jüngling mit einem Holzschwert die bildhafte Darstellung des Sprichwortes: „Was du liebst, mußt du verteidigen; und wäre deine Waffe aus Holz!“

Insgesamt werden neun von der Politik bestimmte Personen im nun zu besetzenden Landeskulturbeirat sitzen. Am 8. Juni beginnt die neue, vierjährige Funktionsperiode.

Die Landesparteien der SPÖ und Grünen in Oberösterreich sehen Wiesingers Nominierung als „Provokation“ der Freiheitlichen an. (mü)

2 Kommentare

  1. Eidgenosse sagt:

    Jetzt ist alles anders – Vizekanzler weg, Fraktionschef weg, FPÖ Minister weg, Landesregierungen mit FPÖ fraglich – da wird die FPÖ den beiden Video-Stars in Ibiza noch lange danken können für das schnellste Torpedo aller Zeiten.
    Da geht auch sonst nicht mehr viel.

  2. Pack sagt:

    Das geht natürlich nicht, weil nur Linke hier benannt werden dürfen …
    Das ist eben Dämokratie … nach deren Verständnis!
    So wie nur Biodeutsche bestraft werden dürfen!

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