Kleinkrieg an der „Balkanroute“: Sondereinheiten im Bandenkampf gegen Schlepper

19. Mai 2019
Kleinkrieg an der „Balkanroute“: Sondereinheiten im Bandenkampf gegen Schlepper
International
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Foto: Symbolbild

Bukarest. Die „Balkanroute“ für Asylanten ist mitnichten „geschlossen“, wie Politiker seit dem großen Asyl-Ansturm 2015/2016 verbreiten. Jetzt sahen sich rumänische Spezialeinheiten zu einem Schlag gegen eine im großen Stil operierende Schlepperbande veranlaßt und stürmten zeitgleich insgesamt 16 Häuser. Das kriminelle Netzwerk, angeführt von einem Syrer, habe mindestens 300 Flüchtlinge über Ungarn nach Wien geschleust, heißt es vonseiten der Behörden.

Betroffen waren verdächtige Gebäude in Arad, Timisoara und Bukarest. 20 Verdächtige (Syrer, Bulgaren, Türken) gingen bei den Razzien ins Netz. In einem Versteck warteten zudem zwölf „Flüchtlinge“ auf ihre Abholung. Dies hätte vermutlich noch einige Tage gedauert – denn das Prinzip der Menschenhändler lautet: Schlepper-Lkw werden erst ab 80 Passagieren (hauptsächlich Syrer, Iraker, Afghanen) auf den Weg weiter Richtung Mitteleuropa geschickt.

Auch die Aufgabenverteilung war vom mutmaßlichen syrischen Boß geregelt: ein Teil der Bandenmitglieder ging in der Türkei auf „Kundenfang“, die anderen kümmerten sich um Quartier sowie Transport, eine dritte Abteilung lenkte die Finanzen. Fahnder gehen derzeit von mindestens 300 erfolgten Schleppungen aus. Die Ermittlungen seien noch lange nicht abgeschlossen. (mü)

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