Israelische Delegation kurzfristig ausgeladen: Polen will nicht über Rückgabe jüdischen Eigentums sprechen

17. Mai 2019
Israelische Delegation kurzfristig ausgeladen: Polen will nicht über Rückgabe jüdischen Eigentums sprechen
International
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Foto: Symbolbild

Warschau. Polen weigert sich bekanntlich bis heute, die besetzten früheren deutschen Ostgebiete herauszugeben. Aber nicht nur als Deutscher, sondern auch als Israeli macht man sich in Polen schnell unbeliebt, wenn es um die Rückgabe geraubten Eigentums geht. Jetzt hat die polnische Regierung eine israelische Delegation kurzfristig ausgeladen, um nicht über die Rückgabe während des Holocaust beschlagnahmten jüdischen Eigentums sprechen zu müssen. In einer Erklärung des polnischen Außenministeriums hieß es am Montag, man habe sich zu dem Schritt entschieden, nachdem Israel die Zusammensetzung seiner Delegation geändert habe.

Die Delegation sollte eigentlich im Laufe des Tages in Warschau landen. Die neue Besetzung der Besuchergruppe habe „darauf hingedeutet, daß sich die Gespräche vor allem auf die Frage der Rückgabe von Eigentum konzentrieren würden“, erklärte das Ministerium. Der Generaldirektor des israelischen Ministeriums für soziale Gerechtigkeit, Avi Cohen-Scali, hätte die Delegation leiten sollen.

Die polnische Regierung dagegen betrachtet die Diskussion über die Rückgabe des Eigentums von Holocaust-Opfern als beendet. Vor dem Krieg hatte es in Polen eine große jüdische Gemeinde gegeben, die mit etwa 3,2 Millionen Menschen rund zehn Prozent der Bevölkerung ausmachte. (mü)

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