Französischer Botschafter in Washington: „Israel ist ein Apartheidstaat“

25. April 2019
Französischer Botschafter in Washington: „Israel ist ein Apartheidstaat“
International
0
Foto: Symbolbild

Washington/Paris. Keine Verlegenheit um ein offenes Wort zeigte der scheidende französische Botschafter in den USA, Gérard Araud. Er nannte jetzt in einem Abschiedsinterview mit dem „Atlantic Magazine“ Israel rundweg einen „Apartheidstaat“ und kritisierte einen in Planung befindlichen Nahostplan von US-Präsident Trump. Der Plan sei zum Scheitern verurteilt.

Laut Araud liegt der noch nicht veröffentlichte Plan zur Beilegung des Nahostkonflikts „sehr nahe an dem, was die Israelis wollen“ und sei deshalb „zu 99 Prozent zum Scheitern verurteilt“.

Der von Trump bereits als „Jahrhundertvereinbarung“ angepriesene Plan sorgt schon vor seiner Präsentation für Kontroversen.

Israels Dilemma, so Araud, bestehe darin, die „schmerzhafte Entscheidung“ zu treffen, ob man die Palästinenser „völlig staatenlos“ machen oder sie zu Bürgern Israels machen will. Letztendlich sei Israel aber „extrem zufrieden“ mit dem Status quo. Das Weiße Haus hoffe, von der Tatsache zu profitieren, daß Trump in Israel so beliebt ist und daß die Palästinenser das Abkommen als ihre letzte Chance sehen könnten, „begrenzte Souveränität“ zu erlangen, glaubt Araud.

Analysten warnen seit Monaten davor, daß Trumps offene Parteinahme für Israel verhindern könnte, daß ein Abkommen von der palästinensischen Seite ernst genommen wird. (mü)

 

Bildquelle: wikimedia/Zachi Evenor

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.