Der Brand von Notre Dame ist kein Einzelfall: Seit Jahresbeginn 47 Anschläge auf Kirchen in Frankreich

19. April 2019
Der Brand von Notre Dame ist kein Einzelfall: Seit Jahresbeginn 47 Anschläge auf Kirchen in Frankreich
International
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Foto: Symbolbild

Paris. Im Zusammenhang mit dem Brand der Pariser Kathedrale Notre Dame machen unabhängige Medien jetzt darauf aufmerksam, daß seit Beginn des Jahres bereits zahlreiche französische Kirchen Ziel von Anschlägen und Schändungen waren. Dabei  werden Statuen zerstört, Kreuze und andere Sakralgegenstände gestohlen, aber auch Tabernakel aufgebrochen und das Allerheiligste verstreut.

Den Tätern geht es dabei in der Regel nicht um rasche Beute. Sie lassen sich vielmehr Zeit, um in den Kirchen zu randalieren, sie zu verwüsten oder einen Brand zu legen. Dabei machen sie vor nichts halt. Statuen der Jeanne d´Arc werden ebenso zerschlagen wie die der Muttergottes Maria. Altarkreuze werden umgestoßen oder mit Kot beschmiert, in die Kirchenräume wird uriniert.

Die Serie von Kirchenschändungen zieht sich quer durch Frankreich und erreichte im Feburar mit 47 Anschlägen einen Höhepunkt.

Auch Paris war vor dem Brand von Notre Dame bereits Schauplatz eines Brandanschlags gegen eine Kirche. Am 17. März wurde in der Kirche Saint-Sulpice ein Feuer gelegt. Dieses Gotteshaus ist fast so groß wie Notre Dame und durch einen Film mit Tom Hanks („The Vinci-Code – Sakrileg“) weit über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt.

Die etablierten Medien versuchen, die Anschläge weitgehend zu verheimlichen, und tappen bei der Suche nach den Tätern offenbar weitgehend im Dunklen. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, daß beim Brand von Notre Dame die Brandursache schon nach kurzer Zeit und noch vor Beginn jedweder Untersuchungen der Brandstätte offiziell bekanntgegeben wurde. Auch die Staatsanwaltschaft hat Brandstiftung bereits am Dienstag früh weitgehend ausgeschlossen. Das Feuer sei bei „Restaurierungsarbeiten“ ausgebrochen, hieß es. Die mit den Arbeiten betraute Firme weist unterdessen alle Vorwürfe zurück und erklärte, man habe alle Sicherheitsvorschriften eingehalten.

Auch der Direktor von Notre Dame, Patrick Chauvet, wies Vorwürfe, es könnte Sicherheitsmängel beim Brandschutz gegeben haben, entschieden zurück. Brandaufseher hätten das Dach dreimal täglich geprüft, auch sei auf Schweißgeräte verzichtet worden. Im Internet kursiert unterdessen ein Video, das einen Unbekannten auf einem der Türme zeigt, während das Mittelschiff bereits brennt. (mü)

 

Bildquelle: Wikimedia/Uoaei1/CC BY-SA 4.0

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