Tripolis. Aus Libyen werden heftige Kämpfe um die Hauptstadt Tripolis gemeldet. Nach Luftangriffen auf die Truppen des abtrünnigen Generals Haftar am Samstag haben Anhänger der international anerkannten Regierung unter der Führung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch am Sonntag eine Gegenoffensive gestartet.
Haftar, ein langjähriger Gefährte des früheren, unter Mitwirkung des Westens gestürzten Machthabers Gaddafi, will Tripolis von Islamisten, Terroristen und Milizionären befreien.
Angesichts der eskalierenden Situation wird gemeldet, daß die USA, die in dem krisengeschüttelten Land offenbar mit einem kleinen Truppenkontingent präsent waren, dieses nun abgezogen haben.
Beobachtern zufolge verdankt Haftar seinen militärischen Erfolg der heimlichen Unterstützung durch eine Reihe von Ländern, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Frankreich, Saudi-Arabien – vor allem aber Rußland.
Moskau wünscht für Haftar eine führende Rolle in Libyen und will Waffen liefern, sobald die Sanktionen aufgehoben werden. 2017 reiste Haftar mehrmals nach Moskau, wo er neben Verteidigungsminister Schoigu auch Außenminister Lawrow traf. (mü)
 |
 |
 |
