Terrorismus-Experte: „Der Dschihad bleibt uns erhalten“ – auch nach dem Ende des IS

19. Februar 2019
Terrorismus-Experte: „Der Dschihad bleibt uns erhalten“ – auch nach dem Ende des IS
International
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Foto: Symbolbild

Berlin. Das Kalifat der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien und im Irak ist zwar militärisch so gut wie am Ende. Die letzten verbliebenen IS-Kämpfer sind in der Ortschaft Baghouz im Osten Syriens umzingelt – auf einer Fläche, die nur noch rund einen halben Quadratkilometer mißt. Die Gefahr ist damit jedoch noch nicht vorbei, warnt der Terrorexperte Peter Neumann.

Denn die Terror-Organisation habe nach wie vor „Tausende Anhänger in aller Welt, auch im ,Kalifatsgebiet‘ in Syrien und im Irak“, ließ Neumann jetzt die „Bild“-Zeitung wissen. Gleichwohl sei die Zerstörung des „Kalifats“ bedeutsam, denn: „Wer sich Islamischer STAAT nennt und dann keinen mehr hat, verliert Glaubwürdigkeit – auch und besonders bei den eigenen Anhängern“, zitiert das Blättchen den Experten.

Eine Gefahr sieht Neumann darin, daß sich der IS zurückziehen und dann irgendwann zurückkommen könne. Wenn die USA jetzt entschieden, daß der Krieg gewonnen sei, verbesserten sich die Chancen für den IS, daß dies gelingt, warnt Neumann. Auf die Frage, ob die Gefahr von Terroranschlägen in Europa damit sinke oder steige, verweist der Experte darauf, daß die Zahl der Terroranschläge im vergangenen Jahr in Europa zwar leicht abgenommen habe – vorbei sei die Gefahr aber nicht: „Die Terrorgefahr ist noch immer höher als vor dem Entstehen des ,Kalifats‘.“ Und: egal, welche neuen Organisationen aus dem Zusammenbruch des IS entstünden, „der Dschihad bleibt uns wahrscheinlich leider erhalten“. (mü)

 

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