Wieder politisch korrektes Kesseltreiben gegen die FPÖ: Jetzt geht es um die „Ostmark“

6. Februar 2019
Wieder politisch korrektes Kesseltreiben gegen die FPÖ: Jetzt geht es um die „Ostmark“
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Wien. Im benachbarten Österreich wird neuerlich künstliche Aufregung um einen „Skandal“ erzeugt, der keiner ist. Der Fall: die Burschenschaft Teutonia hat in einem Facebook-Posting den unter anderem während des Dritten Reiches für Österreich gebrauchten Begriff „Ostmark“ verwendet. Prominentes Mitglied der Teutonia ist FPÖ-Verteidigungssprecher Reinhard Bösch, der auch Vorsitzender des Landesverteidigungsausschusses des Nationalrats ist und bei der Regierungsbildung als möglicher Verteidigungsminister gehandelt wurde.

Wörtlich heißt es in dem mit 2. Februar datierten Beitrag auf der Facebook-Seite der Teutonia: „Heute besuchen einige unserer Volltätigen die Semesterabschlusskneipe unserer schlesischen Kartellbrüder von ,Die Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn‘ im schönen Rheinland. Zusammen mit Farben-, Kartell- und Verbandsbrüdern aus der Ostmark, der BRD und Flandern lassen wir ein weiteres erfolgreiches Semester ausklingen.“

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Drozda hielt es angesichts dieser Zeilen für geboten, Bösch sogleich zum Rücktritt aufzufordern, und ereiferte sich: jemand, „der als ,Alter Herr‘ die Geisteshaltung der Teutonia mitträgt, hat im österreichischen Parlament nichts verloren“.

Bösch selbst erklärte dazu auf Anfrage der Nachrichtenagentur APA erst, er kenne diesen Beitrag nicht. Und zur Verwendung des Begriffes „Ostmark“ erklärte er: „Das ist ein historischer Begriff, den ich nicht kommentiere.“ Später kritisierte er das Posting aber selbst in einer Pressemitteilung. Der Begriff sei „heute nicht mehr verwendbar und inakzeptabel“. „Im betreffenden Zusammenhang“ sei der Begriff „vollkommen inakzeptabel, weil er zu Mißinterpretationen Anlaß geben kann“.

Doch dieser Relativierung hätte es nicht bedurft. Tatsächlich ist die „Ostmark“ unter Historikern bis heute eine völlig unstrittig Bezeichnung Österreichs zumindest im Mittelalter – die Markgrafschaft Österreich war damals auch als „bayerische Ostmark“ bekannt. (mü)

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