Streit ums Budget: Trump streicht teure PR-Reisen – auch seine eigene

20. Januar 2019
Streit ums Budget: Trump streicht teure PR-Reisen – auch seine eigene
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Der amerikanische Budgetstreit, der sich am Streit um die von Präsident Trump geforderte Mauer an der Grenze zu Mexiko entzündete und inzwischen zum längsten Behördenstillstand („shutdown“) in der amerikanischen Geschichte geführt hat, geht jetzt ins Persönliche. Trump sagte nun eine Auslandsreise der demokratischen Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi nach Brüssel, Ägypten und Afghanistan ab. Wenig später sagte er auch die Reise einer hochrangigen US-Delegation zum Weltwirtschaftsforum nach Davos ab und begründete dies mit dem erzwungenen Lohnausfall 800.000 amerikanischer Angestellter. Aber auch seine eigene Teilnahme in Davos hatte er schon zuvor gestrichen.

Wörtlich schrieb Trump an Pelosi, die Vorsitzende des (demokratisch beherrschten) Repräsentantenhauses ist: „Aufgrund des ,Shutdowns‘ muß ich Ihnen leider mitteilen, daß Ihre Reise nach Brüssel, Ägypten und Afghanistan verschoben wurde.“ Und dann, nicht ohne einen kleinen Seitenhieb: „Angesichts der Tatsache, daß 800.000 großartige amerikanische Arbeiter kein Gehalt bekommen, stimmen Sie sicherlich zu, daß die Verschiebung dieser PR-Veranstaltung absolut angemessen ist.“ Zuvor hatte Pelosi von Trump gefordert, er solle seine Rede zur Lage der Nation wegen des „shutdown“ verschieben – diese sei ein reiner PR-Gag.

Trump stellte es Pelosi und den anderen Delegationsmitgliedern frei, Linienflüge für ihre geplante Reise nach Brüssel, Ägypten und Afghanistan zu nehmen. Der Bus, in dem die Reisedelegation bereits Platz genommen hatte, mußte daraufhin umgehend umkehren.

Auch die Davos-Absage begründete das Weiße Haus mit den 800.000 Menschen ohne Gehaltszahlung. (mü)

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