Regenbogennation Südafrika: Sieben Prozent mehr Morde innerhalb eines Jahres

17. Januar 2019
Regenbogennation Südafrika: Sieben Prozent mehr Morde innerhalb eines Jahres
International
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Foto: Symbolbild

Pretoria. Das South African Institute for Race Relations (Südafrikanisches Insitut für Rassenbeziehungen, IRR) setzt sich für soziale Gerechtigkeit und Aussöhnung im früheren Apartheid-Staat am Kap der Guten Hoffnung ein. Allerdings mit bescheidenem Erfolg. Denn jetzt legte das Institut einen Bericht vor, der vom Zustand des Landes und vom Zusammenleben der verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen in Südafrika ein erschütterndes Bild zeichnet.

Demnach wurden allein zwischen 1. April 2017 und 31. März 2018 schätzungsweise 20.336 Menschen in Südafrika getötet, 1.320 mehr als im Vergleichszeitraum im Vorjahr. Das entspricht einer Steigerung um fast sieben Prozent. Damit werden statistisch gesehen jeden Tag 57 Menschen in Südafrika ermordet. Die Mordrate ist in Südafrika damit fast neunmal höher als in den USA und fast 45mal höher als in Deutschland.

Drastisch zugenommen haben vor allem Morde an Frauen und Kindern. Im Berichtszeitraum wurden 291 Frauen, 117 Jungen und 29 Mädchen mehr getötet als zuvor. Es häuften sich zudem Berichte über Übergriffe vor allem auf weiße Kinder und weiße Frauen. Weiße Farmer sind in Südafrika seit langem Hauptbetroffene von Gewalt.

Der IRR-Studie zufolge wurden seit der Machtübernahme durch die Schwarzen bis März 2016 geschätzt 445.835 Morde in Südafrika verzeichnet.

Neben Mord haben auch sexuelle Straftaten und Mordversuche zugenommen. So wurden allein im Berichtszeitraum zwischen April 2017 und März 2018 40.035 Vergewaltigungen angezeigt. Jeden Tag werden demnach in Südafrika mindestens 120 Frauen vergewaltigt. Überfälle und gewöhnliche Raubüberfälle gingen demgegenüber zurück. (mü)

Ein Kommentar

  1. EldonGuace sagt:

    In der Zeit der Apartheid wurden die Einteilungen der Demografie Sudafrikas in besonderem Ma?e ideologisch instrumentalisiert, so dass es Schwierigkeiten bereitet, die Gesellschaft des Landes mit unvorbelasteten Begriffen zu beschreiben. In besonderem Ma?e trifft dies auf die Unterscheidung zwischen „ Schwarzen “, „Wei?en“, „ Coloureds “ und „Asiaten“ zu. Die Zuordnung jedes Sudafrikaners zu einer dieser Gruppen war seit 1950 durch den Population Registration Act gesetzlich geregelt und bildete eine Grundlage fur die Politik der legislativen Rassentrennung, obwohl sie schon viel langer den offenkundigen, gangigen Gepflogenheiten entsprach. Bis zum Jahr 1991 teilte der Population Registration Act die Bevolkerung in vier Gruppen, „ Rassen “ genannt, ein: „Schwarze“ (engl.: Blacks, Africans; afrikaans: Swartes), „Wei?e“ (engl.: Whites; afrikaans: Blankes), „Coloureds“ (engl.: Coloureds; afrikaans: Kleurlinge) und Asiaten (engl.: Asians; afrikaans: Asiers). Obwohl es diese Einteilung nach dem Verfassungsrecht nicht mehr gibt, benutzen auch heutzutage offizielle staatliche Statistiken diese Gruppenbegriffe.

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