Wenn sonst nichts hilft: Französische „Gelbwesten“ jetzt unter „Antisemitismus“-Verdacht

26. Dezember 2018
Wenn sonst nichts hilft: Französische „Gelbwesten“ jetzt unter „Antisemitismus“-Verdacht
International
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Foto: Symbolbild

Wenn sonst nichts fruchtet – die „Antisemitismus“-Keule zieht (fast) immer. Jetzt sieht sich auch die französische „Gelbwesten“-Bewegung, die die Regierung Macron seit Wochen in Atem hält, mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert. Der Dachverband der jüdischen Organisationen in Frankreich sah sich nun veranlaßt, Gewalt gegen jüdische Mitbürger durch Personen in gelben Westen anzuprangern.

Der Verband bezog sich unter anderem auf einen Vorfall in der Pariser Metro vom vergangenen Wochenende. Nach Darstellung der Tageszeitung „Le Monde“ fielen dort drei Männer in gelben Westen mit dem sogenannten Quenelle-Gruß auf ­– linke Hand auf dem durchgestreckten rechten Arm –, der in den Augen politisch Korrekter an den Hitlergruß erinnern soll. Eine ältere Frau, die gesagt habe, sie sei Jüdin, sei von den Männern daraufhin beschimpft worden, berichtete das Blatt unter Berufung auf einen vorgeblichen Zeugen, den Journalisten Thibaut Chevillard.

Die „Gelbwesten“ protestieren seit Wochen gegen soziale Mißstände und steigende Preise. Klare parteilpolitische Präferenzen der Protestbewegung sind bislang nicht erkennbar. Mit generalstreikähnlichen Demonstrationen vor allem in Paris, aber auch in anderen französischen Städten haben die „Gelbwesten“ die Regierung Macron in den letzten Wochen zu ersten Zugeständnissen gezwungen, wollen aber auch weiterhin demonstrieren und bleiben so eine Gefahr für die Regierung. Jetzt versuchen es die französischen Etablierten offenbar mit der „Antisemitismus“-Keule. (se)

Ein Kommentar

  1. Rack sagt:

    Wenn man schon mit der größten Keule zuschlagen muß … !

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