Patriotischer Jubel: Polen gedenkt der Unabhängigkeit vor 100 Jahren – 200.000 Menschen auf der Straße

12. November 2018
Patriotischer Jubel: Polen gedenkt der Unabhängigkeit vor 100 Jahren – 200.000 Menschen auf der Straße
International
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Foto: Symbolbild

Warschau. Während die übrige Welt (großteils) des Endes des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren gedachte, feierte Polen ebenfalls – allerdings seine staatliche Wiederauferstehung, die mit dem Ende des Krieges einherging. Mehr als zweihunderttausend Menschen folgten dem Aufruf von Staatspräsident Duda und Regierungschef Morawiecki zu einem „Unabhängigkeitsmarsch“ in der Hauptstadt, teilte das Innenministerium mit.

Im Fernsehen waren die Spitzenpolitiker des Landes vor einem Meer aus Menschen mit weiß-roten polnischen Nationalflaggen zu sehen. Im Vorfeld mokierten sich Liberale und linke Medien darüber, daß die polnische Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) damit rechte und nationalistische Gruppen unterstützt habe – der staatliche Marsch wurde nämlich kurzfristig anstelle einer vorübergehend verbotenen rechten Demonstration organisiert. Am Ende demonstrierten alle zusammen – Nationalismus und Vaterlandsliebe ist in Polen ebenso wie in den meisten anderen Ländern der Welt nämlich etwas völlig Normales und gesellschaftlicher Grundkonsens.

Am Pilsudski-Platz in Warschau stellten sich im Rahmen der Feierlichkeiten Duda und Morawiecki an die Spitze einer feierlichen Versammlung, die gemeinsam die Nationalhymne sang. Schon seit Samstagabend hatten außerdem Tausende Menschen an Gottesdiensten und Gedenkveranstaltungen zum Unabhängigkeitsjubiläum im ganzen Land teilgenommen.

Die Wiedererlangung der staatlichen Selbständigkeit Polens vor hundert Jahren war übrigens kein Ruhmesblatt – sie ging auf eine Idee der deutschen Obersten Heeresleitung zurück, die sich von der Wiederherstellung Polens militärische Waffenhilfe erhoffte. Diese Rechnung ging nicht auf. Vielmehr setzten noch während des Krieges allenthalben im späteren polnischen Territorium Übergriffe auf Deutsche und deutsche Dienststellen ein und lieferten so das Vorspiel für die aggressive Minderheitenpoiitik Polens in der Zwischenkriegszeit. (mü)

7 Kommentare

  1. Dmowski sagt:

    Anton G Ihnen geht es doch auch gut. Vorallem geht es bspw. den großen deutschen Autokonzernen wie Mercedes, BMW oder Opel gut. Die niedrig Löhne und kaum Steuern in Polen zahlen, damit Angestellte der o.g. Konzerne in der BRD zu den bestbezahltesten Arbeitern weltweit gehören können. Das aber zu erwähnen bei der Errichtung der Psychoanalyse des polnischen Volkes, verletzt wohl Ihren stolz.
    Und wäre die deutsche Regierung der Jahre 1933-45 nicht so größenwahnsinnig geworden, dann wäre wohl Breslau heute noch unter deutscher Verwaltung. Die falschen Freunde gestatten der deutschen Minderheit einen festen Sitz im polnischen Parlament seit 1989, in Schlesien werden deutsche Strassenschilder aufgestellt usw. Viel mehr kann man eigentlich nicht tun. Und glauben Sie mir. Viel würden lieber in Lemberg oder Vilnius anstatt in Danzig und Breslau leben. Was sie aber gerne wollen würden hat nie jmd interessiert. Genauso wie für Ihre Vorfahren sich im Mai 1945 niemand interessierte.

  2. Wolfgang Schlichting sagt:

    Wenn EU Milliarden nach Polen fließen,sehe ich dies als absolut positiv an,
    denn sie werden dort für die polnische Bevölkerung und nicht zwecks Finanzierung von Millionen krimineller Ausländer ausgegeben.

  3. Ali Baba sagt:

    Zum Titel…Auf den Strassen Warszawas gab es +/- 250 000 Menschen..

  4. AntonG sagt:

    Kein Grund zum Jubeln für Resteuropa. Vielmehr ein Ärgernis, das mit zum Ausbruch des 2. WK beitrug. Aber ihnen geht’s ja gut dank jährlicher EU-Millarden, dies zu feiern würde aber ihren Stolz verletzen. Falsche Freunde !

    • Artnemo sagt:

      Lassen Sie der stolzen Nation die Befreiung vom falschen Nachbarn vor 100 Jahren feiern. Sie, AntonG, haben auch ein Grund um 100-jähriges „ruhmreiches“ Jubileum mit Ihren Brüsseler echten(?)Freunden zu feiern, oder..? Und machen Sie lieber Ordnung auf eigenem Hof..

  5. Emma D. sagt:

    Das Königreich Polen wurde mit deutscher Hilfe bereits am 05. November 1916 gegründet. Neunzehnhundertsechzehn! Dieses großartige nationale Werk wurde nach Kriegsende 1918 wieder zerstört. Hier eine Zeitung von damals: dynamic.faz.net/red/2016/epaper/1916-11-05.pdf

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