Anschläge, Massenproteste: Ausschreitungen gegen Christen in Ägypten und Pakistan

5. November 2018
Anschläge, Massenproteste: Ausschreitungen gegen Christen in Ägypten und Pakistan
International
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Foto: Symbolbild

Kairo/Islamabad. Christen gehören, ohne daß die „Weltöffentlichkeit“ viel Aufhebens darum machte, zu der am meisten verfolgten Menschengruppen der Welt. Das rief jetzt ein Anschlag in Ägypten erneut in Erinnerung. In der dortigen Provinz Al-Minya südlich von Kairo haben Unbekannte nun einen Bus mit koptischen Pilgern beschossen und dabei mehrere Menschen getötet. Die Polizei sprach am Freitag offiziell von sieben Toten und sieben Verletzten. Ein Sprecher der koptischen Kirche hatte zuvor ebenfalls von sieben getöteten Pilgern, aber von mindestens 14 Verletzten gesprochen.

Aus dem Innenministerium in Kairo hieß es, eine Gruppe Terroristen habe den Bus auf ihrem Weg zu dem Kloster des Heiligen Samuel in Al-Minya angehalten und das Feuer auf die Pilger eröffnet. Bisher bekannte sich niemand zu der Tat. Videos des Nachrichtensenders Al-Arabiya zeigten die zerschossenen Fenster des Kleinbusses und mehrere mutmaßliche Opfer.

Bereits vor eineinhalb Jahren hatten Attentäter einen Bus mit koptischen Pilgern nördlich von Al-Minya angegriffen. Wie beim aktuellen Vorfall war die Reisegruppe zum Kloster des heiligen Samuel des Bekenners unterwegs. Damals starben 29 Menschen, 22 wurden verletzt. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) reklamierte damals die Tat für sich.

Auch in Pakistan sorgen christenfeindliche Ausschreitungen in diesen Tagen für Unruhe. Dort war ein Todesurteil gegen eine Christin wegen angeblicher „Gotteslästerung“ unlängst aufgehoben worden, woraufhin es im ganzen Land zu tagelangen heftigen Protesten kam. Der Anwalt der Freigesprochenen verließ aus Angst um sein Leben inzwischen Pakistan und flüchtete per Flugzeug nach Europa.

Die Islamistenpartei Tehreek-e-Labaik erklärte die Massenproteste zwar nach einer Einigung mit der Regierung am Freitag für beendet, allerdings nur um den Preis einer rechtlich fragwürdigen Vereinbarung. Ein von beiden Seiten unterzeichnetes Fünf-Punkte-Papier sieht vor, daß sich die Regierung einem Berufungsverfahren gegen die Freigesprochene Asia Bibi nicht entgegenstellt. Zudem soll Bibi die Ausreise aus Pakistan untersagt werden.

Ihr Anwalt erklärte daraufhin, die gewaltsame Reaktion der Islamisten auf das Urteil sei „traurig, aber nicht unerwartet“. „Schmerzhaft“ sei die Antwort der Regierung. „Sie können nicht einmal ein Urteil des obersten Gerichts des Landes umsetzen.“ Die Einigung zwischen der Regierung und der Islamistenpartei bedeute für Bibi, daß sich an ihrer Lage nichts ändern werde. „Ihr Leben wird mehr oder weniger dasselbe sein, ob es nun in einem Gefängnis ist oder außerhalb an einem isolierten Ort wegen der Sicherheitsbedenken.“ (mü)

2 Kommentare

  1. Olsen sagt:

    Wir nicht. Nur die Gehirngewaschenen. Und die sind leider zu viele. Die brauchen eine neue gute Wäsche. Lasst uns beginnen!

  2. Dr. W. Schauerte sagt:

    Aber bei uns erhalten die Islamisten Unterkunft, Geld und vermehren sich ungehemmt.
    Wir sind so abgrundtief dämlich und lassen uns unser Land abjagen

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