Griechischer Ex-Finanzminister Varoufakis: „Soros verlangte 2015 meine Entlassung“

2. November 2018
Griechischer Ex-Finanzminister Varoufakis: „Soros verlangte 2015 meine Entlassung“
International
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Foto: Symbolbild

Athen. Der Multimilliardär und „Philanthrop“ George Soros steht seit vielen Jahren im Ruf, sich mit seinen „Open Society“-Stiftungen und großen Geldsummen massiv in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen. So wirft ihm die ungarische Regierung seit geraumer Zeit vor, nicht nur Wühlarbeit gegen die Regierungspolitik zu betreiben, sondern auch die Massenzuwanderung nach Europa zu organisieren. Tatsache ist auch, daß Soros seit dem Ende der UdSSR rund ein Dutzend sogenannter „Farb-Revolutionen“ sponserte und mitorganisierte, um pro-westliche Regime in früheren Ostblockländern zu installieren.

Aber Soros´ Einmischung geht noch weiter, und sie ist noch viel drastischer, wenn man dem früheren griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis glauben will, der jetzt dem griechischen Nachrichtenportal „Skai“ gegenüber mit brisanten Hintergründen der griechischen Kabinetts- und Finanzkrise 2015 aufwartete.

Für die bis zum Hals verschuldete griechische Regierung unter dem linken Ministerpräsident Tsipras stand 2015 ein neues „Rettungspaket“ zur Debatte. Verschiedene europäische Großbanken nutzten die schlechte Bonität Griechenlands aus, um Staatsanleihen zu überhöhten Zinssätzen (bis zu 18 %) zu kaufen. Für die Schulden kam die EU auf, indem die Bankengewinne privatisiert und die Verluste sozialisiert wurden. Unter dem Strich kam der Großteil der „Rettungs“gelder nicht Griechenland, sondern den Bankhäusern und Spekulanten zugute, die die vorausgegangene Finanzkrise verursacht hatten.

2015 wollte die sogenannte „Troika“, das internationale Aufsichtsgremium für Griechenland, das sich aus der Europäischen Zentralbank, dem Internationalen Währungsfonds und der EU-Kommission zusammensetzte, Griechenland nochmals ein neues „Rettungspaket“ verordnen, das die Schulden Athens noch einmal nach oben getrieben hätte. Finanzminister Varoufakis war dagegen und gehörte zu den prominentesten Unterstützern eines Volksentscheids unter dem Motto „Nein“ (gr. „Oxi“).

Tatsächlich sagten die Griechen am 5. Juli 2015 mit einer klaren Mehrheit von 61,3 Prozent „Nein“. Doch bereits einen Tag später warf Varoufakis das Handtuch und stellte sein Amt zur Verfügung. Offiziell erklärte er, er wolle den Verhandlungen mit der Eurogruppe nicht durch seine Teilnahme im Wege stehen. Über seinen Abschied sagte er damals: „Das Referendum vom 5. Juli wird als einzigartiger Moment in der Geschichte bleiben, als sich eine kleine europäische Nation gegen die Schuldknechtschaft auflehnte.“ Die Medien stellten Varoufakis hierauf unisono als Feigling hin. Ersichtlich war, daß Ministerpräsident Tsipras ihm in den Rücken gefallen war.

Doch nun stellte Varoufakis im „Skai“-Interview die Dinge klar: „Soros rief Tsipras im Jahr 2015 an und verlangte meine Entlassung.“ (mü)

 

Bildquelle: Copyright by World Economic Forum. swiss-image.ch/Photo by Sebastian Derungs. Wikimedia/Sandstein/CC BY-SA 2.0

Ein Kommentar

  1. Fernglas sagt:

    Das Problem wird sich früher oder später von selbst lösen und zwar auf biologische Art und Weise.

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