„Prägung durch eine gewaltaffine Kultur“ – Buchbesprechung zu „Tatort Schulhof“

23. Oktober 2018
„Prägung durch eine gewaltaffine Kultur“ – Buchbesprechung zu „Tatort Schulhof“
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Die Düsseldorfer Kriminalhauptkommissarin gibt einen alarmierenden Einblick in den Schulalltag: Mobbing, Diebstahl und Gewalt – bis hin zur Vergewaltigung. „Die Verrohung an unseren Schulen hat ein alarmierendes Stadium erreicht“, schreibt sie. Unerzogene, ja regelrecht verwahrloste Kinder nehmen überhand. Schule und Lehrer müssen als Reparaturbetrieb für politische und gesellschaftliche Fehlentwicklungen herhalten. Das Bandenunwesen hat nun auch die Schule im Griff.

Ein Boß terrorisiert über seine Gefolgsleute die Klasse. Aussagen wie „Messer an der Schule sind doch normal“ bekommt die Polizistin immer häufiger zu hören. Ein gehöriges Maß an Verantwortung für die Mißstände tragen die Lehrer, die sich allzuoft wegducken, nicht hinsehen wollen oder in die Krankheit flüchten. Dabei brauchten die Gewaltopfer Pädagogen, die zu ihnen stehen. Aber schon beim Anzeigeverhalten hapert es. Nach wie vor werden viele Straftaten intern geregelt, um die Schule aus den Medien zu halten. Denn ist eine Lehranstalt erstmal einschlägig aufgefallen, melden verantwortungsbewußte Eltern ihre Kinder woanders an.

Die Polizistin stellt klar: Man kann die Spirale der Kriminalität nur stoppen, wenn Straftaten angezeigt und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Reichling anonymisiert die in dem Buch präsentierten Gewaltfälle, etwa bei der Messerattacke eines 15jährigen auf einer Gesamtschule in Lünen, der einen 14jährigen Mitschüler mit einem Stich in den Hals tötete, weil er ihn provozierend angeblickt habe.

Und trotz aller Vertuschungsversuche wird dem Leser bei bundesweit bekanntgewordenen Verbrechen bald klar, welche Klientel allzuoft durch Kriminalität auffällt: muslimische Zuwanderer. Sie schildert einen besonders extremen Fall eines 12jährigen Syrers, zu dem sie feststellt, hier liege eine Prägung durch eine gewaltaffine Kultur vor. O.H.

Petra Reichling. Tatort Schulhof: Warum Schulen kein geschützter Raum mehr für unsere Kinder sind. 256 S., Pb.,€ 18,–. München: Heyne Verlag, 2018.

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Ein Kommentar

  1. Mack sagt:

    Dieser Zustand der Gesellschaft wird doch seit Jahren zielstrebig angestrebt!

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